Richemont steigert Umsatz im dritten Quartal
An der Börse können die Aktien ziemlich deutlich zulegen. Im dritten Geschäftsquartal (Oktober bis Dezember) stieg der Gruppenumsatz von Richemont um 2% auf 1’585 Mio EUR. Zu konstanten Wechselkursen, also in Lokalwährungen, betrug das Wachstum gar 7%, wie der Luxusgüterhersteller am Montag mitteilte.
Umsatz deutlich über Erwartungen
Damit übertraf Richemont die Vorgaben der Analysten deutlich. Diese hatten im Vorfeld im Durchschnitt (AWP-Konsens) einen Umsatz von lediglich 1’480 Mio EUR erwartet. Richemont sei beim Umsatz erstmals seit September 2008 wieder ein Wachstum in Lokalwährungen gelungen, schreibt ZKB-Analyst Patrik Schwendimann in seinem Kommentar. Im ersten Halbjahr (April bis September) sei der Umsatz im Gegensatz dazu noch um 20% zurückgegangen.
Tiefe Vorjahresbasis
Die Rückkehr zu Wachstum hat im Wesentlichen zwei Gründe: Zum Einen profitierte Richemont von der sehr tiefen Vorjahresbasis. Nach dem Ausbruch der Finanzkrise im Herbst 2008 sind die Verkäufe von Schmuck und Uhren in der Folge stark eingebrochen. Das hatte auch die Geschäftsentwicklung von Richemont gebremst.
Verbesserte Nachfrage
Zum Anderen habe sich im Laufe des Quartals der Trend hin zu einer kontinuierlichen Verbesserung der Nachfrage nach Luxusgüter verstärkt, schreibt Richemont weiter. So habe das Umsatzwachstum im Monat Dezember in Lokalwährungen gar 12% betragen. Über die ersten neun Monate gerechnet, liegt die Umsatzentwicklung von Richemont noch im negativen Bereich. Von April bis Dezember 2009 sank der Umsatz um 9% (-11% in LW) auf 3’964 Mio EUR.
Schmuck und Uhren-Absatz steigend
Die Umsätze mit Schmuck von Cartier und den anderen Marken stiegen im dritten Quartal um 5% auf 837 Mio EUR; in Lokalwährungen um 10%. Der Umsatz mit Uhren (IWC, Jaeger-LeCoultre, Piaget etc.) erhöhte sich um 3% (+9% in LW) auf 417 Mio EUR. Dabei würden die Zwischenhändler in den von der Wirtschaftskrise am stärksten betroffenen Regionen ihre Lager wieder auffüllen, hiess es. Im Schreibwarengeschäft sank der Umsatz der Marke Montblanc um leichte 1% (+4% in LW) auf 183 Mio EUR. Im Segment «Others» – inkl. Mode- und Accessoire-Geschäft sowie die Herstellung von Uhrenkomponenten – sank der Umsatz um 8% (-4% in LW) auf 148 Mio EUR.
Asien als Wachstumstreiber
Nach Regionen betrachtet verzeichnete Asien-Pazifik mit +25% in der Berichtswährung Euro und +34% in LW erwartungsgemäss die beste Entwicklung. Der Umsatz wuchs auf 492 Mio EUR. Zum Wachstum massgeblich beigetragen hätten die Aktivitäten auf dem chinesischen Festland und in Hongkong, hiess es. Eine deutliche Verbesserung war in der Region Americas zu sehen. Zwar sank der Umsatz in Euro noch leicht um 2% auf 246 Mio EUR. In Lokalwährungen legte dieser allerdings um 8% zu.
Bremsklotz Europa
Im Halbjahr war der Umsatz in Nord- und Südamerika mit einem Minus von 39% in Lokalwährungen noch stark rückläufig. In der für Richemont umsatzstärksten Region Europa sanken die Verkäufe aufgrund der nach wie vor schwierigen Marktsituation um 4% (-2% in LW) auf 656 Mio EUR. In Japan ging der Absatz um 12% (-11% in LW) auf 191 Mio EUR zurück.
Aktie gesucht
Zum Ausblick machte Richemont in der Mitteilung keine Aussagen. Analysten hielten dagegen fest, dass der von der Region Asien getriebene Verbesserungstrend stärker als erwartet ausgefallen sei und sich in den kommenden Monaten fortsetzen dürfte. Einen Hinweis darauf gebe die gute Entwicklung im Monat Dezember. Die Aktien von Richemont sind am Berichtstag gesucht und steigen gegen 14.30 Uhr um 2,0% auf 37,18 CHF. Währenddem gewinnen die Konkurrenztitel von Swatch 0,6% und der Gesamtmarkt (SMI) um 0,58% zu.&(awp/mc/ps/05)