Nicht überraschend haben allerdings ungünstige Währungsentwicklungen auf das Wachstum gedrückt. Der ungeprüfte Umsatz 2007/08 stieg um 10% auf 5’301 (VJ 4’827) Mio EUR. Zu konstanten Wechselkursen (bzw. in Lokalwährungen) betrug das Wachstum 16%, teilte der Luxusgüterkonzern am Mittwoch mit. Im Vergleich dazu war der Umsatz in den ersten neuen Monaten 2007/08 in Euro um 9% und in Lokalwährungen um 15% gewachsen. Im ersten Halbjahr 2007/08 waren die entsprechenden Wachstumsraten bei +11% respektive +16% gelegen.
Umsatzerwartungen leicht übertroffen
Richemont hat mit dem Umsatz 2007/08 die Marktschätzungen leicht übertroffen. Analysten hatten gemessen am AWP-Konsens einen Konzernumsatz von 5’236 Mio EUR prognostiziert. Die Gruppe habe sich in allen Geschäftssegmenten gut entwickelt, wobei vor allem die Wachstumsraten der Luxusuhren mit +15% bzw. +20% auf 1’378 Mio EUR besonders «stark» gewesen seien, heisst es in der Mitteilung weiter. Bei den Uhren hebt Richemont zudem die «sehr guten» Verkäufe der Marken IWC und Jaeger-LeCoultre hervor.
Segment Schmuck legt um 9 Prozent zu
Im grössten Segment Schmuck wuchs der Umsatz um 9% respektive 16% auf 2’657 Mio EUR. Dabei konnten die Cartier-Verkäufe in allen Regionen gesteigert werden. «Sehr grosse» Wachstumsraten erzielte Richemont mit der Marke Van Cleef & Arpels, dies sei allerdings auch auf die tiefe Vorjahresbasis zurückzuführen. Bei den Schreibwaren (Montblanc) steigerte der Luxusgüterkonzern die Verkäufe um 9% (+14% in LW) auf 637 Mio EUR. Die tiefsten Raten (+1%; +6% in LW) weist nach wie vor der Bereich Leder und Accessoires aus, wo Richemont einen Umsatz von 309 Mio EUR erzielte. Während mit der Marke Alfred Dunhill kontinuierlich gute Wachstumsraten erreicht würden, seien die Verkäufe mit Lancel-Produkten trotz neuer Produktgruppen zu höheren Preisen insgesamt zurückgegangen, hiess es. Der Chloé-Umsatz im Bereich Other Businesses entwickelte sich mit +8% (+13% in LW) auf 320 Mio EUR in etwa wie im Vorjahr.
Prosperierende Wachstumsregion Asien-Pazifik
Nach Regionen profitierte Richemont im abgelaufenen Geschäftsjahr erneut von der starken Nachfrage aus Asien-Pazifik. Dort kletterte der Umsatz in Euro um 21% und zu konstanten Wechselkursen gar um 31% auf 1’296 Mio EUR. Besonders gut hätten sich in dieser Region China und Hong Kong entwickelt. Der Umsatzanteil von Asien-Pazifik beträgt mittlerweile schon 25%. Europa (inklusive Mittlerer Osten) bleibt mit einem Umsatzanteil von 43% diesbezüglich an der Spitze. Mit einem Wachstum um 12% (+14% in LW) auf 2’293 Mio EUR sei das Jahr in dieser Region gut verlaufen. Unter der Dollar-Schwäche litt natürlich die Region Americas, wo der Umsatz nur um 3% auf 1’014 Mio EUR wuchs. Zu konstanten Wechselkursen ergibt sich immerhin ein Plus von 13%.
Japan-Verkäufe unter Druck
Unter Druck kamen die Verkäufe dagegen in Japan (-5%; in Yen allerdings +3%). Nebst dem negativen Wechselkurseinfluss seien die Marktbedingungen in Japan besonders herausfordernd gewesen, so die Mitteilung. Betrachtet man die Umsatzentwicklung nach Distributionskanälen, so stieg dieser im Detailhandel in Euro um 10% auf 2’214 Mio EUR. Im Grosshandel wuchs der Umsatz in Euro um 10%. Richemont veröffentlicht den vollständigen Jahresausweis für das Geschäftsjahr 2007/08 am 22. Mai 2008. Zum weiteren Geschäftsverlauf machte Richemont heute noch keine Angaben. (awp/mc/ps)