Rieter mit Gewinnsprung
«Wieder ein erfolgreiches Jahr, in dem alle wichtigen Kennzahlen über dem Vorjahr lagen», fasste Konzernchef Hartmut Reuter das vergangene Geschäftsjahr am Mittwoch an der Bilanzmedienkonferenz in Winterthur zusammen.
Neuer Rekord
Der Umsatz erhöhte sich, wie bereits Anfang Februar mitgeteilt, um 1,8% auf 3,173 Mrd CHF und erreichte damit einen neuen Rekord. Die Zahl der Mitarbeitenden nahm um 1,8% auf 13’557 Personen zu. Über dem bisherigen Spitzenergebnis des Jahres 2001 lag auch das Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT), das um 4% auf 210,5 Mio CHF zunahm.
Anstieg Reingewinn positiv auf die Aktie ausgewirkt
Der Reingewinn erhöhte sich, auch auf Grund eines guten Finanzergebnisses, um 18,8% auf 137,8 Mio CHF und übertraf damit die Schätzungen der Analysten, welche von durchschnittlichen 120 Mio CHF ausgegangen waren. An der Börse notierte die Aktie gegen 14.00 Uhr um 2% höher bei 375 CHF. Das Umsatzwachstum sei besonders bemerkenswert, weil sich die Textilmaschinen- und Automobilmärkte schwächer entwickelt hätten als erwartet, sagte Reuter.
Division Auto im Plus
Zum Umsatzwachstum hat dabei nur die Division Automobil beigetragen, wo Rieter Komponenten für Lärm- und Hitzedämmung herstellt. Diese wuchs um 5,5% auf knapp 2 Mrd CHF.
Chinesischer Produktionsstandort für Japanmarkt
Das Betriebsergebnis macht 5,1% des Umsatzes aus und liegt damit leicht über der Zielmarke von 5%. Neben der Umsatzsteigerung ist dies auf erste Auswirkungen des im Vorjahr eingeleiteten Kostensenkungsprogramms zurückzuführen. Der asiatische Markt sei mit 3% Anteil am Divisionsumsatz dabei «erst am Beginn seiner Entwicklung», sagte Reuter. Seit Anfang 2004 produziert Rieter in der südchinesischen Provinz Guandong Akustikkomponenten für japanische Hersteller in China.
Sehr gute 10 Prozent
In der Textilmaschinendivision macht der Umsatzanteil Asiens (einschliesslich Türkei) bereits 70% aus, nach 61% im Vorjahr. Insgesamt musste die Division aber einen Rückgang des Umsatzes um 4,3% auf 1,175 Mrd CHF hinnehmen. Der Betriebsgewinn machte mit 114 Mio CHF aber gemäss Reuter «sehr gute» 10% des Umsatzes aus, was auch der Produktionsverlagerung in Billiglohn-Länder zugeschrieben wurde. In Tschechien, Indien und China sind inzwischen gut 37% der insgesamt 4’491 Mitarbeitenden der Division beschäftigt.
Textilmaschinenbereich wie Vorjahr eingeschätzt
Für 2005 schätzt Rieter das Marktumfeld im Textilmaschinenbereich wieder etwas besser ein, nachdem es im zweiten Halbjahr 2004 relativ schwach gewesen war. Der Umsatz soll hier auf Vorjahresniveau zu liegen kommen.
Bei den Automobilkomponenten wird mit einem leicht höheren Umsatz und verbessertem Betriebsergebnis gerechnet. Für den ganzen Konzern sieht Reuter gute Chancen, Umsatz und Ergebnis des Vorjahres zu übertreffen. (awp/mc/th)