Rieter: Reingewinn steigt um 42 Prozent – Zuversicht für 2007
Der Bestellungseingang erhöhte sich um 14% auf 2`297,7 (2`094,1) Mio CHF (Lokalwährungen +12%), wie der Maschinenbauer und Autozulieferer am Mittwoch mitteilt.Der operative Gewinn auf Stufe EBIT nahm um 16% auf 135,8 (116,8) Mio CHF zu und der Reingewinn um 42% auf 116,7 (82,1) Mio CHF. Die EBIT-Marge verbesserte sich dabei auf 7,2 (6,7)%.
Erwartungen der Analysten auf allen Ebenen übertroffen
Damit hat Rieter die Erwartungen der Analysten auf allen Ebenen übertroffen. Der AWP-Konsens für den Umsatz lag bei 1`865 Mio CHF, für den Auftragseingang bei 2`099 Mio CHF, für den EBIT bei 131 Mio CHF und für den Reingewinn bei 94 Mio CHF.
Profitable Wachstumskurs fortgesetzt
Im ersten Halbjahr sei der profitable Wachstumskurs fortgesetzt worden, schreibt Rieter. Das günstige Investitionsklima in der asiatischen Textilindustrie sowie höhere Marktanteile bei den Automobilproduzenten in Westeuropa und Nordamerika hätten zu dem neuen Umsatzhoch geführt.
Gute operative Leistung der Textildivision
Die Ergebnisverbesserung sei vor allem auf die gute operative Leistung der Textildivision zurückzuführen. Die Division Automotive Systems verzeichnete in einem anspruchsvollen Automobilumfeld unter anderem wegen höherer Kosten im Zusammenhang mit Neuanläufen und Fertigunsverlagerungen in England einen Ergebnisrückgang.
Aufschwung in Asien abgestützt
Der Aufschwung in Asien ist gemäss Rieter breit abgestützt. Nebst Indien und China würden auch weitere Länder vermehrt in neue Spinnereien und in die Modernisierung bestehender Anlagen investieren. In der Türkei beispielsweise haben sich die Bestellungen gegenüber dem Vorjahr mehr als verdoppelt. Der Boom in der Textilbranche dürfte noch eine Weile anhalten, sagte in diesem Zusammenhang Rieter-Sprecher Peter Grädel auf Anfrage von AWP.
Ausbau der Produktionskapazitäten
Um die hohe Nachfrage zu befriedigen und den Ausstoss zu vergrössern sei in den Ausbau der Produktionskapazitäten investiert worden, so die Mitteilung weiter. Da das Auftragsvolumen die Lieferkapazitäten übertreffe und es vereinzelt zu Lieferengpässen seitens Unterlieferanten von Komponenten und von Rohmaterialien komme, hätten sich die Lieferzeiten erhöht. In Indien und in China soll die Produktion zudem weiter ausgebaut werden.
Textildivision bis weit ins zweite Semester 2008 ausgelastet
Dank der hohen Bestellungseingänge ist die Textildivision bis weit ins zweite Semester 2008 ausgelastet. Textile Systems wird im Gesamtjahr 2007 die Zahlen des Vorjahres mit dem Umsatz übertreffen und das Betriebsergebnis deutlich steigern.
Automotive Systems mit erhöhtem Umsatz
Die Division Automotive Systems mit einem Umsatz auf 1’213,9 Mio CHF ebenfalls erhöhten Umsatz verzeichnete in einem anspruchsvollen Automobilumfeld unter anderem wegen höherer Kosten im Zusammenhang mit Neuanläufen und Fertigungsverlagerungen in England einen Ergebnisrückgang. Die EBIT-Marge fiel gegenüber dem Vorjahr auf 4,0% (5,4%) zurück.
Wachstum in den traditionellen Hauptmärkten stagniert
Das Wachstum der weltweiten Autoindustrie spielt sich vor allem in den Schwellenländern und in den BRIC-Ländern (Brasilien, Russland, Indien und China) ab, während die Industrie in den traditionellen Hauptmärkten von Rieter, Westeuropa und Nordamerika aber auch in Japan stagniert. Trotzdem erzielte Rieter Automotive Systems in Lokalwährungen ein Umsatzwachstum von 7%.
Rückgang der EBIT-Marge
Der Rückgang der EBIT-Marge wird mit den anhaltend starken Preisdruck sowie den erhöhten Rohstoff- und Energiepreisen begründet, welche nur teilweise an die Kunden abgegeben werden können. Ein Teil dieser Mehrkosten wurde durch interne Massnahmen kompensiert. Unerwartet hohe Mehrkosten entstanden durch die Produktionsverlagerungen in England. Massnahmen zur Bewältigung der Anlaufschwierigkeiten in England seien eingeleitet, es würden aber auch im zweiten Semester Mehrkosten anfallen. Grädel mochte diese nicht genauer beziffern.
Zuversicht fürs Geschäftsjahr 2007
Für 2007 geht Rieter von praktisch unveränderten Marktverhältnissen aus. Saisonal bedingt werde der Umsatz der Division Automotive im zweiten Halbjahr geringer ausfallen als im ersten Semester. Der Gesamtumsatz 2007 werde aber den Vorjahreswert übertreffen. Für das Betriebsergebnis erwartet Rieter im zweiten Halbjahr eine Verbesserung gegenüber den ersten sechs Monaten.
Cashflow um 40 Prozent gesteigert
Zur finanziellen Situation teilt Rieter weiter mit, dass im Juni 2007 die 4%-Anleihe aus dem Jahr 2001 über 200 Mio CHF zurückbezahlt worden sei. Der Cashflow legte im ersten Semester um 40% auf 193,7 Mio CHF zu, die Eigenkapitalquote auf 51,7% und die Nettoliquidität auf 143,8 Mio CHF nach einer Nettoverschuldung am Vorjahresstichtag von 25,5 Mio CHF.
Aktienrückkaufprogramm auferlegt
Dank der hohen Eigenkapitalquote und der Nettoliquidität lanciert Rieter eine Aktienrückkaufprogramm über bis zu 150 Mio CHF, welches über eine zweite Handelslinie an der SWX Swiss Exchange abgewickelt werden soll. Die zurückgekauften Aktien sollen vernichtet und das Aktienkapital an der GV 2009 herabgesetzt werden. (awp/mc/ab)