«Wir werden attraktiver für die Netzbetreiber, weil unsere Zielgruppe deutlich grösser wird», begründete RIM-Chef Jim Balsillie der Tageszeitung «Die Welt» (Freitagausgabe) den Vorstoss in Richtung Privatkunden. «Die Handy-Netzbetreiber können unsere Geräte nun in ihre Shops nehmen. Bisher wurden sie über die Netzbetreiber direkt an Geschäftskunden verkauft.»
Rund elf Millionen Nutzer
Rund elf Millionen Nutzer zählt das Unternehmen im Moment. Der Taschencomputer-Handy-Mix Blackberry wird vor allem von Managern genutzt, um unterwegs Zugriff auf ihre E-Mails zu erhalten. Seit neuestem werden die Geräte aber auch mit Kameras und Musikspielern ausgerüstet, um sie für Privatleute interessanter zu machen.
Prepaid-Tarif einführen
Überdies will RIM einen Prepaid-Tarif in Zusammenarbeit mit dem Netzwerk-Spezialisten Alcatel-Lucent einführen. Doch Balsillie bittet um Geduld: «Prepaid für Datendienste ist nicht trivial. Nutzer können mit Minutenpaketen umgehen. Aber wer weiss schon, wie viele E-Mails ein Megabyte sind?» Viele Netzbetreiber hätten ihr Interesse signalisiert. «Wir werden schon bald in mehreren Ländern mit Prepaid-Blackberrys starten.» Deutschland sei nach den Vorstellungen Balsillie auch darunter.
«Wir profitieren vom iPhone»
Der RIM-Chef sieht auch noch Potenzial bei der klassischen Klientel Führungskräfte: «Es ist nur ein kleiner Prozentsatz der Manager, die ein solches Gerät haben. Glauben Sie mir, wir haben noch ein enormes Wachstum vor uns.» Im multifunktionalen Apple-Handy iPhone sieht Balsillie keine Gefahr: «Apple erweitert den Markt und schafft Aufmerksamkeit.» Die Verkäufe zögen an. «Wir profitieren vom iPhone.» (awp/mc/ab)