Ringier und Axel Springer bündeln in Osteuropa ihre Kräfte

Basis der Zusammenarbeit bildet ein neu zu gründendes Unternehmen mit Sitz in Zürich und rund 4’800 Mitarbeitern, an dem beide Gesellschaften je 50% halten werden. Axel Springer bringt sein Geschäft in Polen, Tschechien und Ungarn ein, Ringier das Geschäft in Serbien, der Slowakei, in Tschechien und Ungarn. Der Verwaltungsrat steht unter Vorsitz von Ralph Büchi, Präsident von Axel Springer International, und setzt sich paritätisch aus je zwei Vertretern des deutschen und des Schweizer Medienkonzerns zusammen. Geleitet wird das Unternehmen von Florian Fels, derzeit CEO von Ringier Central Europe.


«Gleichberechtigte Partner»
«Wir sind gleichberechtigte Partner», betonte denn auch Ringier CEO Christian Unger an einer gemeinsamen Pressekonferenz in Zürich. Es hätten sich zwei Partner gefunden, die sich in Osteuropa perfekt ergänzen würden, so der Ringier-Chef weiter. Sowohl für Ringier wie auch für Axel Springer seien Boulevard-Medien und «Massenjournalismus» Teil der Unternehmens-DNA, meinte auch Mathias Döpfner, Vorstandsvorsitzender von Axel Springer. Aufgrund der unterschiedlichen Grösse der von den beiden Partnern eingebrachten Assets leistet Axel Springer an Ringier eine Zahlung von 125 Mio EUR und wird zusätzlich 50 Mio EUR an Mitteln in das neue Joint Venture einschiessen.


Investitionen in Online-Bereich
Das gemeinsame Unternehmen in Osteuropa werde künftig stark von den Kompetenzen der beiden auch weiterhin selbständig agierenden Mutterunternehmen profitieren, so Döpfner weiter. Die neuen Partner wollen in den bearbeiteten Märkten weiter wachsen. Unger erwähnte in diesem Zusammenhang nicht zuletzt den Online-Bereich, in den beträchtliche Mittel investiert werden sollen. Angestrebt seien auch Übernahmen, erklärten beide Unternehmens-Chefs. In den osteuropäischen Märkten bieten sich eine Vielzahl von attraktiven Übernahmeobjekten, zeigte sich Döpfner zuversichtlich. Neben den bereits heute bearbeiteten Märkten sei in zweiter Priorität auch der Eintritt in weitere Länder nicht ausgeschlossen, so Döpfner weiter.


Börsengang zwischen 2013 und 2015
Die Mittel für das weitere Wachstum wollen die beiden Unternehmen in einer ersten Phase selbst aufbringen. Döpfner erwähnte in diesem Zusammenhang einen dreistelligen Millionenbetrag. Zu einem späteren Zeitpunkt soll dann der Kapitalmarkt via IPO angezapft werden. Dies ist im Zeitraum 2013 bis 2015 vorgesehen. Bei einem allfälligen Börsengang würden beide Partner symetrisch Anteile abgeben. Wie viele Anteile insgesamt an die Börse gebracht werden sollen, sei zum jetzigen Zeitpunkt allerdings noch nicht definiert, so die Redewendung. Aus heutiger Sicht würde ein IPO wohl in Zürich an der SIX Swiss Exchange erfolgen, erklärte Axel Springer Finanzchef Lothar Lanz. (awp/mc/ps/01)

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