Rio Tinto verdoppelt Bauxit-Produktion in Australien

Nach Abschluss einer Machbarkeits-Studie sei eine Erweiterung der Produktion von 18,2 Millionen Tonnen im vergangenen Jahr auf dann jährlich 35 Millionen Tonnen vorgesehen, teilte der Rohstoffkonzern mit. Der Ausbau werde rund 1 Mrd. US-Dollar kosten, inklusive dem Bau eines neuen Hafens und von Lagerstätten. Bauxit ist der wichtigste Rohstoff für die Aluminiumherstellung.


Produktionswachstum von 8,6 % jährlich
Rio Tinto wird derzeit mit einem 170 Milliarden Dollar schweren Übernahmeangebot vom Wettbewerber BHP Billiton umworben. Rio Tinto hatte die Aktien-Offerte mit der Begründung abgelehnt, dass sie die langfristigen Wachstumsperspektiven des Konzerns nicht ausreichend berücksichtige. Rio Tinto rechnet damit, dass die Produktion über alle seine Produkte hinweg in den nächsten sieben Jahren im Schnitt um 8,6 Prozent pro Jahr zulegt. Mit der Expansion in der Bauxit-Mine Weipa in Australien könne der Vertrieb von Bauxit an die weltweite Kundschaft und die eigene Tochter Rio Tinto Alcan deutlich erhöht werden.


Chinalco erwägt höhere Beteiligung an Rio Tinto
Währenddessen will der chinesische Aluminiumkonzern Chinalcoeine Aufstockung der Beteiligung an Rio Tinto nicht mehr ausschliessen. «Sollte das Umfeld günstig sein, werden wir wahrscheinlich die Möglichkeit in Betracht ziehen», sagte Chinalco-Chef Xiao Yaqing der Zeitung «The Australian». Im Februar hatte der staatliche Konzern Chinalco gemeinsam mit dem US-Wettbewerber Alcoa einen Anteil von neun Prozent an der in London und Melbourne gelisteten Rio Tinto erworben. Anschliessend hatte der Chinalco-Chef beteuert, es gebe keine Pläne für einen Ausbau der Beteiligung. Brisant war der Einstieg der Chinesen vor allem deshalb, weil aktuell der Wettbewerber BHP Billiton mit einer milliardenschweren Offerte Rio Tinto gegen deren Willen übernehmen möchte.


Fusion mit BHP «keine gute Sache»
Der Chinalco-Chef widersprach Andeutungen, dass er mit seinem Einstieg lediglich Vermögenswerte von Rio Tinto aus einer möglichen Fusion mit BHP heraushalten will. Zu der angestrebten Übernahme wollte er sich nicht direkt äussern. Er sagte lediglich, dass er es «für keine gute Sache» halte, dass die Mehrheit der weltweiten Rohstoff-Ressourcen von nur einer Hand voll Unternehmen kontrolliert werde. Dadurch entstehe ein Monopol. Xiao betonte, sein Unternehmen wolle sich aktiv an der Konsolidierungswelle im weltweiten Rohstoff-Sektor beteiligen. Das schliesse allerdings nicht den Versuch mit ein, sich an einem Unternehmen der Grösse von BHP Billiton zu beteiligen. (awp/mc/pg)

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