Von Helmuth Fuchs
Nach der Trennung von Mark Brydon und dem Ende von «Moloko» präsentiert die irische Sängerin Róisín Murphy nach «Ruby Blue» (2005) ihr zweites Soloalbum. Die kleine Rose hat das Stachelige etwas abgelegt und legt ein betont tanzbares, groovendes Werk vor. Nahe am Pop gebaut, ohne übermässige Komplexität, mit Reminiszenzen an grosse Raves, immer getragen von der eindringlichen Stimme Róisíns, zielt «Overpowered» auf das Publikum in den grossen Clubs rund um den Globus.
Renaissance und Weiterentwicklung von Disco
Mit diesem Werk etabliert sich Róisín als die wahre Discoqueen und Erbin von Kylie Minogue und erinnert in ihrer sich andeutenden Vielfalt an Madonna. Wer Disco noch als ewiggleiches Abspielen dumpfer Beats mit einfältigen Texten in Erinnerung hat, erlebt hier eine visuelle und musikalische Offenbarung. Róisín weiss sich selbst in Designerkleider zu inszenieren und hat sowohl die musikalische als auch stimmliche Raffinesse, ein Gesamtkunstwerk in Balance zu halten. Unterstützen lässt sie sich dabei von Koautoren, Produzenten und Mischern wie Seiji, oder Richard X. In der aktuellen Szenenwiederbelebung mit der Neuerscheinung von Kylie Minogue und der Rückkehr der Spice Girls setzt Róisín ein unüberseh- und hörbares Zeichen, dass der Titel einer Discoqueen schon vergeben ist.
Weihnachtsweltschmerz ade
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Róisín Murphy
EMI Music
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