Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Mittag vor dem US-Arbeitsmarktbericht noch auf 1,2760 (Donnerstag: 1,2767) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7837 (0,7833) Euro.
Euro deutlich unter Druck
«Mit den jüngsten Arbeitsmarktdaten ist das Risiko einer längeren Zinspause in den USA gestiegen», sagte Devisenhändler James Round von der Landesbank Rheinland-Pfalz (LRP). Dies habe den Euro deutlich unter Druck gesetzt und die gesamten Kursgewinne der Woche wieder aufgezehrt. Mit einer Arbeitslosenquote von 4,4 Prozent herrsche in den USA quasi Vollbeschäftigung. Der kräftige Rückgang der Quote im Oktober auf ein Fünf-Jahres-Tief habe die Märkte überrascht.
Gefahr einer Lohn-Preis-Spirale
Auch aus Sicht der Commerzbank dürfte die US-Notenbank mit Zinssenkungen nun eher noch etwas länger abwarten. Die angesichts der Konjunkturabkühlung bisher von manchem bereits für März erwartete erste Zinssenkung sei unwahrscheinlicher geworden, sagte Commerzbank-Experte Patrick Franke. Dies gelte vor allem, wenn die Beschäftigung weiter um knapp 140.000 pro Monat zunehme. In diesem Fall würde die Arbeitslosenquote weiter sinken. Damit steige die Gefahr einer Lohn-Preis-Spirale. Allerdings hinke der Arbeitsmarkt dem Konjunkturzyklus gewöhnlich hinterher. Der Rückgang der Arbeitslosenquote dürfte die Währungshüter gleichwohl beunruhigen.
Andere wichtige Währungen
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,66880 (0,66910) britische Pfund , 149,62 (149,40) japanische Yen und 1,5929 (1,5894) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit 622,75(620,75) Dollar festgesetzt. (awp/mc/ab)