Robuste US-Lagerbestandsdaten drücken Ölpreise kräftig

Vor der Veröffentlichung der neuesten Lagerdaten am Nachmittag hatte ein Barrel noch 94,66 Dollar gekostet. Der Preis für ein Barrel der Nordseesorte Brent sank um 60 Cent auf 91,92 Dollar.


Positive Lagerdaten aus den USA
Die Lagerdaten aus den USA überraschten positiv. So gingen die Rohölbestände in der vergangenen Woche nur um 0,4 Millionen auf 313,2 Millionen Barrel zurück und nicht wie von Ökonomen erwartet um 0,8 Millionen Barrel. Auch die Benzinlagerbestände überraschten mit einem kräftigen Anstieg um 1,4 Millionen auf 196,6 Millionen Barrel, während Experten einen Zuwachs um eine Million Barrel erwartet hatten. Die Bestände an Heizöl und Diesel (Destillate) sanken um moderate 0,1 Millionen Barrel auf 130,9 Millionen Barrel. Experten hatten hier mit einem Rückgang um 0,9 Millionen Barrel gerechnet.


Spekulanten setzen auf Rezession
Die Spekulanten auf den Weltrohölmärkten setzen nach Einschätzung der UniCredit inzwischen auf eine Rezession. Die Spekulanten hätten rund 75 Prozent ihrer Netto-Positionen auf weiter steigende Preise in der vergangenen Woche aufgelöst, während die Ölpreise weiter hoch geblieben seien, betonte Rohstoffexperte Jochen Hitzfeld. Dies sei ein starkes Signal dafür, dass der Ölpreis von einer boomenden Nachfrage und einem stagnierenden Angebot getragen werde.


Spekulationen um OPEC-Fördererhöhung
Unterdessen haben sich die Spekulationen auf eine Fördererhöhung der Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC) im Dezember verstärkt. Laut OPEC Präsident Mohammad al-Hamli ist das Ölkartell zu einer Ausweitung der Fördermenge grundsätzlich bereit. Konkrete Pläne gebe es aber nicht, betonte al-Hamli am Mittwoch auf einer Konferenz in Singapur. Das Ölkartell wird am kommenden Mittwoch (5. Dezember) ein reguläres Treffen in Abu Dhabi abhalten, um über die Förderquoten zu beraten. Zuletzt hatte die OPEC ihre Förderung im September mit Wirkung zum 1. November um 500.000 Barrel pro Tag erhöht.


Der Preis für Rohöl der OPEC ist deutlich gesunken. Ein Barrel kostete am Dienstag nach Berechnungen des OPEC-Sekretariats vom Mittwoch 90,27 Dollar und damit 1,57 Dollar weniger als am Montag. Die OPEC berechnet den sogenannten Korbpreis auf der Basis von zwölf wichtigen Sorten des Kartells.  (awp/mc/pg)

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