Roche 2005 mit Konzerngewinn von 6,7 Milliarden Franken

Zugleich kündigte Konzernchef Franz Humer am Mittwoch bei Vorlage der Bilanz für 2005 die 19. Dividendenerhöhung in Folge an. Pro Anteilsschein sollen 2,50 CHF, 25% mehr als im Vorjahr, ausgeschüttet werden. Vorbörslich waren Roche-Aktien an der Schweizer Börse gesucht: Den Ausblick, beim eigenen Umsatzwachstum 2006 über dem Marktwachstum zu liegen, habe man sich erhofft, nachdem Konkurrent Novartis sich ähnlich geäussert habe, sagten Händler.

Dividendenerhöhung um 25 Prozent
Positiv sei auch die Ankündigung einer Dividendenerhöhung um 25%. Ausblickend erwartet Konzernchef Franz Humer für die Sparten Pharma und Diagnostics in lokalen Währungen ein Umsatzwachstum über dem Markt, wobei Roche für die Division Pharma und den Konzern weiterhin mit einem zweistelligen Wachstum rechnet. Im zweiten Halbjahr dürfte das Umsatzwachstum nach Aussage Humers jedoch stärker als im ersten Halbjahr ausfallen. Das Gewinnwachstum soll sich im Gleichklang mit der Verkaufszunahme entwickeln.

Pharma mit dem besten Ergebnis der Geschichte
«2005 war ein ausserordentlich erfolgreiches Jahr für Roche. Die Division Pharma erreichte das beste Resultat ihrer Geschichte, was zusammen mit der soliden Entwicklung der Division Diagnostics den Umsatz und den Betriebsgewinn der Roche-Gruppe auf neue Rekordmarken steigen liess», sagte Humer rückblickend. Angetrieben von den deutlichen Umsatzzuwächsen bei Krebsmedikamenten wie Avastin, Rituxan oder Herceptin und dem exorbitanten Plus von mehr als 300 Prozent für das Grippemittel Tamiflu steigerte Roche 2005 den Umsatz in lokalen Währungen um 19 Prozent auf einen Rekordwert von 35,5 Mrd CHF. Der Betriebsgewinn vor Sonderposten verbesserte sich um 33% auf 9 Mrd CHF, während Roche unter dem Strich mit 6,7 Mrd CHF etwas weniger als im Vorjahr (7,1) verdiente.

Prognosen der Analysten klar übertroffen
Damit übertrafen die Baseler klar die Prognosen der von AWP befragten Analysten. Die Division Pharma erzielte 2005 das beste Ergebnis ihrer Geschichte und übertraf sogar das starke, über dem Marktdurchschnitt liegende Umsatzwachstum des Vorjahres. Die Sparte wuchs damit viermal schneller als der Gesamtmarkt. Bereits im Vorjahr hatte der Konzern von den Wachstumsträgern in der Onkologie-Sparte wie dem Krebsmedikament Avastin (2005: plus 141%) und Tarceva, sowie CellCept (Transplantationsmediz in) und Pegasys (Hepatitis B und C) profitiert. Mit einer Umsatzsteigerung von 42% war 2005 ein ausgesprochen erfolgreiches Jahr für das Onkologieportfolio von Roche.

Tamiflu mit 1.6 Milliarden Franken Umsatz
Das Grippemedikament Tamiflu, das von vielen Regierungen als Vorsorgemittel gegen eine befürchtete Vogelgrippe-Pandemie bestellt wurde, habe einen Umsatz von 1,6 Mrd CHF (plus 370%) in die Kassen gespült. Als Gründe für das Plus nannte Roche zudem eine schwere Grippesaison in Japan Anfang 2005. Inzwischen haben mehr als 60 Länder Vorräte an Tamiflu bestellt, einige davon für 25 bis 40% ihrer Bevölkerung. Roche baut die Produktionskapazitäten für Tamiflu weiterhin aus. Zusammen mit unabhängigen Unternehmen will der Konzern bis 2007 in der Lage sein, jährlich mehr als 300 Millionen Behandlungseinheiten herzustellen. Für 2006 peilt Roche mit Tamiflu einen Pandemieumsatz von 1,1 bis 1,2 Mrd CHF an. In der Diagnostics-Sparte ging der Betriebsgewinn (vor Sonderpositionen) im Berichtszeitraum dagegen wegen des starken Preisdrucks und den Kosten für neue Produktionswerke um 1% auf 1,7 Mrd CHF zurück.

(awp/mc/hfu)

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