Unter den Produktkandidaten befänden sich Medikamente, die «bahnbrechend» neue Therapieformen versprechen würden. Insgesamt könnten auf der Basis der fortgeschrittenen Produktpipeline bis Ende 2013 bis zu zehn Zulassungsanträge für neue Moleküle eingereicht werden, heisst es weiter. Head of Global Product Development und Chief Medical Officer Hal Barron nennt als Beispiele aus der fortgeschrittenen Produktpipeline RG1678 (Glyzin-Re-uptage-Inhibitor) bei Schizophrenie und Ocrelizumab bei Multipler Sklerose. (MS) Für das Schizophrenie-Medikament sei im November mit der Aufnahme von Probanden in Phase-III-Tests begonnen worden. Es habe darüber hinaus das Potenzial für weitere Anwendungsbereiche in der Psychiatrie. Mit Ocrelizumab soll im ersten Quartal 2011 bzw. im zweiten Quartal mit Phase-III-Tests begonnen werden.
Personalisierter Therapie-Ansatz in Entwicklungsprojekten umsetzen
Darüber hinaus könne das Konzept des personalisierten Therapie-Ansatzes zunehmend in den Entwicklungsprojekten umgesetzt werden. Als Beispiele hierfür werden MetMAB bei festen Krebsformen und der BRAF Inhibitor bei metastasierenden Melanomen genannt. Moleküle wie T-DM1 und Pertuzumab bei Brustkrebs, GA101/RG7159 bei Non-Hodgkins-Lymphom und chronisch lymphozytischer Leukämie (CLL) oder der BRAF-Inhibitor RG7204 bei Melanomen könnten die Therapie-Standards weiter voran bringen und die Überlebenschancen verbessern oder sogar die Krankheit heilen. Für RG1678 bei Schizophrenie wurden am vergangenen Montag am jährlichen Kongress der American Society of Hematology (ASH) in Orlando die Phase-II-Daten (Proof of Concept) vorgestellt. Das angelaufene Phase-III-Programm besteht gemäss Mitteilung aus Studien, wobei der erste Patient im November randomisiert wurde.
Phase-III-Programm für Ocrelizumab beginnt im Q1 2011
Die Phase-II-Ergebnisse für Ocrelizumab bei MS wurden im Oktober am Kongress des European Committee for Treatment and Research in Multiple Sclerosis präsentiert. Hingegen wurde die Entwicklung des Produktkandidaten bei Rheumatoider Arthritis wegen des Risikoprofils im Mai eingestellt. Das Phase-III-Programm für Ocrelizumab umfasse zwei Studien, mit denen im ersten Quartal 2011 begonnen werde, so die Mitteilung. Weiter sollen im Therapiebereich HER2-positiver Brustkrebs am San Antonio Breast Cancer Symposium (8.-12. Dezember) Daten aus Phase-II-Tests für Pertuzumab-Herceptin präsentiert werden. Mit einem Phase-III-Programm bei frühem HER2-positivem Brustkrebs soll Anfang 2011 gestartet werden. Daten aus Phase-III-Test als Erstlinienbehandlung bei HER2-positivem metastasierendem Brustkrebs (CLEOPATRA-Studie) sollen 2011 vorliegen.
Definitive Daten für T-DM1 im Q2 2011
Für T-DM1 wird mit den definitiven Daten aus der Phase-II im zweiten Quartal 2011 gerechnet, erste Daten wurden im Oktober am Kongress der European Society for Medical Oncology (ESMO) in Mailand präsentiert. Zudem laufen zwei Phase-III-Studien (MARIANNE und EMILIA). Für die Indikation Lungenkrebs wurden ebenfalls an der ESMO Daten aus Phase-II-Tests für MetMAB vorgestellt. Mit Phase-III-Tests bei nicht kleinzelligem Lungenkrebs sollen 2011 anlaufen. Der Produktkandidate soll im ersten Quartal 2011 auch als Kombinationstherapie mit Paclitaxel sowie Avastin in Phase II getestet werden. Bei metastasierenden Melanomen wurden Daten aus einer Phase-II-Studie zum BRAF-Hemmer RG7204 im November am International Melanoma Congress of the Society for Melanoma Research vorgestellt. Daten aus einer Phase-III-Studie sollen 2011 folgen. Ebenfalls kürzlich an der ASH wurden die Ergebnisse Phase-II-Studien für GA101/RG7159 bei Non-Hodgkins-Lymphom präsentiert. 2011 soll mit einer Studie begonnen werden, die den Produktkandidaten mit MabThera/Rituxan in Kombination mit Chemotherapie vergleicht. (awp/mc/ss/02)