Die Roche-Führung erwartet ein «mittleres, einstelliges Verkaufswachstum» für die beiden Divisionen und die Gruppe. Der Konzern hat 2008 einen Umsatz von 45’617 (VJ 46’133) Mio CHF erwirtschaftet, entsprechend einem Minus von 1% in CHF bzw. einem Zuwachs von 6% in Lokalwährungen (LW). Der Umsatz der Division Pharma sank um 2% auf 35’961 (36’783) Mio CHF (+5% in LW); ohne Tamiflu-Pandemieverkäufe belief sich das Umsatzwachstum auf 10% in LW. Die Tamiflu-Gesamtverkäufe gingen um 68% auf 609 Mio CHF zurück. Die Diagnostika-Sparte legte um 3% auf 9’656 (9’350) Mio CHF zu (+10% in LW).
Reingewinn von 8’969 Millionen Franken
Auf operativer Stufe nahm der Betriebsgewinn der Gruppe im Vorjahresvergleich um 4% ab auf 13’924 (14’468) Mio CHF (+4 in LW); die Betriebsgewinnmarge sank somit auf 30,5 (31,4)%. Der Konzerngewinn ging um 5% auf 10’844 (11’437) Mio CHF zurück, wie der Pharmakonzern am Mittwoch mitteilte. Der Reingewinn nach Minderheiten erreicht 8’969 (9’761) Mio CHF. Die Netto-Cash-Position sank per Ende 2008 auf 16’682 (17’336) Mio CHF. Dabei nahmen die liquiden Mittel auf 20’771 (24’202) Mio CHF ab. Die Verbindlichkeiten wurden auf 4’089 (6’866) Mio CHF reduziert.
Schwan: Wachstum über Markt
CEO Severin Schwan ist mit dem Ergebnis zufrieden: «Roche vermochte die positive Entwicklung der letzten Jahre weiter fortzusetzen. Die Verkäufe der beiden Divisionen Pharma und Diagnostics wuchsen einmal mehr erheblich stärker als der jeweilige Markt», wird er in der Mitteilung zitiert. Schwan hält im weiteren an der eingeschlagenen Strategie einer Konzentration auf die Kerngeschäfte Pharma und Diagnostics fest.
Starker Franken drückt auf Ergebnis
Im Berichtsjahr sei der Konzerngewinn infolge des starken Schweizer Frankens und eines tieferen Finanzertrages rückläufig gewesen, heisst es weiter. Beim Umsatz drückten Wechselkursschwankungen im Umfang von rund 7% auf die Zahlen. Der Finanzertrag ging um 38% auf 1’123 (1’805) Mio CHF zurück. Der Verwaltungsrat beantragt der Generalversammlung für das Geschäftsjahr 2008 die Ausschüttung einer erhöhten Dividende von 5,00 (4,60) CHF je Aktie/Genussschein.
Gewinnerwartungen deutlich unterschritten
Roche hat damit die Markterwartungen beim Umsatz leicht bzw. beim Betriebs- und Reingewinn nach Minderheiten deutlicher unterschritten. Von AWP befragte Analysten hatten im Durchschnitt einen Umsatz von 45’850 Mio CHF, einen Betriebsgewinn von 14’554 Mio CHF sowie einen Konzerngewinn nach Minderheiten von 9’793 Mio CHF erwartet. Der Pharmaumsatz ist auf 35’881 und der Diagnostika-Umsatz auf 9’740 Mio CHF geschätzt worden. Die Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen nahmen um 5% bzw. 13% in LW auf 8’845 (8’385) Mio CHF bzw. 19,2 (18,2)% der Verkäufe zu.
Knapp 8 Milliarden Franken in F+E investiert
Die Pharma-Division konnte den Betriebsgewinn in Schweizer Franken mit 13’002 CHF halten, in LW jedoch um 8% steigern; die Marge erreicht 36,2%. 22% des Umsatzes wurden in die Forschung und Entwicklung investiert, 7’904 Mio CHF (+4%; +11% in LW). Die wichtigen Onkologie-Produkte steigerten den Umsatz um 15% auf 19,7 Mrd CHF und haben einen Anteil von 55% an den Pharma-Verkäufen. Zudem hätten erstmals drei Krebsmedikamente – MabThera, Avastin und Herceptin – Umsätze von mehr als 5 Mrd CHF erzielt, heisst es weiter.
120 klinische Projekte in der Pipeline
In der Berichtsperiode seien 12 Entwicklungsprogramme in die Phase-III überführt, 13 Marktzulassungen erhalten und 11 Zulassungsanträge eingereicht worden, so die Mitteilung weiter. Anfang 2009 umfasste die Produkt-Pipeline 120 klinische Projekte, davon 62 neue Wirkstoffe und 58 zusätzliche Indikationen.
Diagnostics: EBIT um 28% eingebrochen
Die Diagnostics-Division weist für das Berichtsjahr einen Betriebsgewinn-Rückgang um 28% in CHF bzw. 22% in LW auf 1’187 Mio CHF aus. Die Marge sank um 5,3 Prozentpunkte auf 12,3%. Diese Abschwächung wird vom Management vor allem auf die kürzlich erfolgte Übernahmen und die starke Konkurrenz auf dem Diabetes-Markt in den USA zurück geführt. Abgeschlossen worden sei die Integration der Tissue Diagnostics von Ventana. Auch würden die Ergebnisse dieses Geschäftsbereichs über den Erwartungen liegen, heisst es weiter. In die F&E wurden im Berichtsjahr 941 Mio CHF investiert (+20% in CHF; +26% in LW), was 9,7 Umsatzprozenten entspricht.
2009: EPS von 11,04 Franken in Aussicht gestellt
2009 sollen die beiden Divisionen erneut «über dem Markt» wachsen, so das Management. In den Divisionen sowie gruppenweit wird mit einem «mittleren einstelligen Verkaufswachstum» gerechnet. Der Gewinn je Aktie soll auf dem hohen Niveau von 11,04 (11,85) CHF (-7% in CHF; +2% in LW) gehalten werden, trotz höherer F&E-Aufwendungen und tieferem Nettofinanzertrag. (awp/mc/ps/06)