Roche lanciert Tamiflu-Programm für Entwicklungsländer

Wenn eine Grippepandemie ausgerufen werde oder im Falle einer öffentlichen Gesundheitsnotlage werde Roche die Vorräte an die Regierungen der betroffenen Länder verschicken. Dabei könnten die Länder ihre Option zum Kauf des Medikamentes jederzeit in Anspruch nehmen.


Preis richtet sich nach Lagerdauer
Der Preis für Tamiflu unter dem TRP werden den Angaben zufolge von der Lagerdauer abhängen, wie sie von den Regierungen oder UNO-Organisationen der betroffenen Länder gewünscht wird. Dabei werde der Preis in einer Spanne von 5 bis 6 EUR pro Packung (10 Kapseln) je 75mg, 3 bis 3,65 EUR für die 45mg-Packung bzw. 2 bis 2,55 EUR bei der 30mg-Packung variieren, heisst es weiter.


Bidslang nur Abkommen mit sechs Ländern
Nach Darstellung von Roche haben nur sechs der als einkommensschwach geltenden Länder einen Tamiflu-Vorrat. «Das sind 0,02% der einkommensschwachen Länder», so David Reddy, Leiter der Taskforce für Globale Pandemiebereitschaft. Das Programm versetze die Länder in die Lage, Tamiflu im Rahmen ihrer Pandemie-Vorbereitungen für die Bevölkerung zu reservieren, und zwar zu niedrigeren Kosten, die über die Lagerdauer des Produkts verteilt werden könnten. Das Programm gehe zudem auf die Problematik der kontrollierten Lagerung und Sicherheit des Medikaments ein, da dies in Entwicklungsländern möglicherweise ein Problem darstellen könnte, so Roche.


Indien vom Programm ausgenommen
Die Länder, die zur Teilnahme an diesem Programm in Frage kommen, sind die Mitgliedsländer der Global Alliance for Vaccines and Immunization (GAVI), ausgenommen Indien. Indien ist von dem Programm ausgenommen, da von Roche im Jahr 2005 eine Sublizenz zur Herstellung von generischem Tamiflu (Oseltamivir) an die indische Firma Hetero erteilt wurde. Roche führt zurzeit Gespräche mit verschiedenen Agenturen in Bezug darauf, wie die Bestellung des Medikaments von einer UNO-Partneragentur wie der WHO oder UNICEF koordiniert werden könnte. Potenzielle Finanzierungsquellen wären die Weltbank, Spendenorganisationen, Stiftungen und die Länder selbst. (awp/mc/ps/05) 

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