Roche mit rückläufigem Quartalsumsatz

Dies entspricht einem Rückgang um 4% in Schweizer Franken respektive einem Anstieg um 2% in Lokalwährungen (LW). Ohne Tamiflu-Pandemieverkäufe belief sich der Gruppenumsatz auf 10’810 Mio CHF, nach 10’612 Mio CHF in der Vergleichsperiode. Damit konnte eine Steigerung um 2% in Schweizer Franken bzw. um 9% in Lokalwährungen erreicht werden. Analysten haben im Durchschnitt (AWP-Konsens) einen Gruppenumsatz von 11’258 Mio CHF erwartet. Nach Segmenten betrachtet, steigerte die Pharmadivision des Roche-Konzerns den Umsatz unter Ausrechnung der Pandemieverkäufe in Lokalwährungen um 9% und in CHF um 2% auf 8’523 (VJ 8’396) Mio CHF. In USD habe der Umsatzuwachs 17% betragen. Damit sei der Bereich «rund doppelt so schnell wie der weltweite Markt» gewachsen, teilte der Konzern am Donnerstag mit.


Zweistelliges Wachstum in Nord- und Lateinamerika
Unter den einzelnen Regionen sei das Pharmageschäft in Nord- und Lateinamerika zweistellig gewachsen, so der Konzern weiter. In Westeuropa, Zentral- und Osteuropa, Nahost, Afrika und im indischen Subkontinent sowie in der Region Asien-Pazifik habe ein «solides einstelliges» Wachstum erzielt werden können. In Japan seien die Verkäufe allerdings leicht zurück gegangen. Der Umsatzrückgang in Japan wird auf die geringeren Tamiflu-Verkäufe für die saisonale Grippe und von Epogin sowie die Rückgabe einer Reihe von lizenzierten Produkten an Sanofi Aventis zurückgeführt.


Gefragte Onkologiemedikamente
Wichtigste Umsatzträger seien Produkte aus den Bereichen Onkologie, Stoffwechsel-/Knochenerkrankungen, Transplantationen und Entzündungskrankheiten/ Autoimmunerkrankungen gewesen, heisst es weiter. «Unsere Onkologiemedikamente, aber auch andere Schlüsselprodukte wie CellCept und Bonviva (…) erreichten zweistellige Wachstumsraten», wird CEO Severin Schwanz in der Mitteilung zitiert. «Sie machten damit den durch die Pandemievorsorgelieferungen von Tamiflu im Vorjahresquartal erzielten Umsatz von fast 750 Mio CHF mehr als wett.»


Bereich «Diabetes Care» mit rückläufigem Umsatz
Die Diagnostics-Sparte von Roche hat in den ersten drei Monaten 2008 den Umsatz auf gut 2,3 Mrd CHF gesteigert, entsprechend einem Wachstum von 3% (+9% in LW). Der grösste Bereich «Professional Diagnostics» ist dabei gut doppelt so schnell wie der Markt gewachsen und erzielte einen Umsatz von 1’070 (VJ 1’017) Mio CHF. Rückläufig entwickelte sich der zweitgrösste Bereich «Diabetes Care» mit einem Rückgang um 7% auf 699 Mio CHF von 755 Mio im Vorjahr. Hauptumsatzträger bei «Professional Diagnostics» war erneut das Immunchemiegeschäft mit einem Plus von 20%. Zu den umsatzstärksten Produkten zählten weiterhin Herztests sowie Hormontests zur Prüfung der Schilddrüsenfunktion. Von einer in allen Regionen weiterhin hohen Nachfrage spricht der Konzern auch für Analysegeräte für die immunchemische und klinisch-chemische Diagnostik in Labors mittlerer Grösse.


Chugai-Absatz bricht ein
Den Rückgang im Diabetes-Geschäft führt Roche hauptsächlich auf die Auswirkungen des neuen Medicare-Ausschreibungsprozesses in den USA zurück, der auch den Versandhandel mit Produkten für die Diabetes-Selbstkontrolle betrifft. Daneben habe sich ein langsameres Marktwachstum negativ ausgewirkt. Die Verkäufe in Osteuropa, Asien-Pazifik und Japan zogen laut Mitteilung kräftig an, während der Umsatz in Westeuropa erneut im Rahmen des Marktwachstums zunahm. Unter den Konzerngesellschaften verzeichnete Chugai im Berichtsquartal in Lokalwährungen einen Umsatzrückgang um 23% und in CHF um 25% auf 671 (893) Mio CHF. Genentech konnte den Umsatz in Lokalwährung um 9% steigern, während in CHF ein Rückgang um 6% auf 2’399 (2’547) Mio CHF zu verzeichnen war.


Ausblick bestätigt
Roche hat zudem bei der Vorlage der Umsatzzahlen den Ausblick für das Umsatz- und Gewinnwachstum im Ganzjahr bestätigt. Damit erwartet der Konzern unverändert einen Gewinn je Aktie, der «mindestens auf dem Rekordniveau von 2007» zu liegen kommen soll. Für den Umsatz rechnet das Managment mit einem «Wachstum im hohen einstelligen Prozentbereich». Dabei sollen sowohl die Pharma- als auch die Diagnostika-Sparte stärker wachsen als der Markt. (awp/mc/ps)

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