Die Hälfte der Patientinnen hätten von einer Behandlung mit der Medikamentenkombination profitiert, teilte Roche am Freitag mit. «Die Wirksamkeit ist die Beste, die ich bei HER2-Therapien ohne Chemotherapie beobachtet habe und verspricht viel für die Behandlung von Brustkrebs», wird Studienleiter Jose Baselga vom Vall d’Hebron Universitätsspital in Barcelona in der Mitteilung zitiert. «Das Potenzial liegt in der Fähigkeit, die am meisten relevanten Wege des Tumorwachstums anzugreifen und zu blockieren», so Baselga weiter.
In 18 Ländern werden Patientinnen rekrutiert
Die Kombination von Herceptin und Pertuzumab mit einer Chemotherapie (Docetaxel) zur Behandlung von fortgeschrittenem Brustkrebs soll mit der Phase-III-Studie CLEOPATRA untersucht werden. Für die Studie würden derzeit in 18 Ländern Patientinnen rekrutiert, so die Mitteilung. Sollte diese Studie erfolgreich abgeschlossen werden können, habe die Kombination das Potenzial zur neuen Standardbehandlung für HER2-positiven metastasierenden Brustkrebs zu werden.
Phase-II-Studie
Das Ziel der Phase-II-Studie sei die Ansprechrate auf die Behandlung mit dem Wirkstoff sowie dessen klinische Erfolgsrate gewesen, wie der Kurzzusammenfassung auf der Webseite der American Society of Clinical Oncology zu entnehmen ist. Dabei lagen den Tests die Erebnisse einer Xenograft-Studie zugrunde. Diese Studie hatte Hinweise darauf ergeben, dass die komplementäre Wirkungsweise von Pertuzumab und Herceptin den Therapieerfolg verbessern würden. In Rahmen der einarmigen Simon-Typ-Zwei-Phasenstudie wurden 66 Patientinnen mit einer Kombination von Herceptin und Pertuzumab (ohne Chemotherapie) behandelt, deren Krankheit bei einer Therapie auf Herceptin-Basis fortgeschritten war.
Weitere Studien am Laufen
Bei nahezu jeder vierten Patientin seien die Tumore verschwunden (8%) oder zurückgegangen (16%). Bei weitere 25% der Frauen habe ein Fortschreiten der Krankheit für mindestens 6 Monate gestoppt werden können, so die Mitteilung. Derzeit werden zudem die Biomarker-Daten evaluiert und sind weitere Studien mit HER2-positiven Brustkrebspatientinnen am Laufen. Brustkrebs ist weltweit die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Jährlich würden über 1 Mio neue Brustkrebsfälle diagnostiziert, so die Mitteilung. Nahezu 400’000 Frauen sterben jedes Jahr an Brustkrebs. 20 – 30% der Brustkrebserkrankungen entfallen auf HER2-positiven Brustkrebs.
Starke Rolle von Avastin als Erstlinienbehandlung
Das Medikament Avastin soll eine starke Rolle in der Behandlung von Dickdarmkrebs spielen. Studien, die an diesjährige Konferenz der American Society of Clinical Oncology (ASCO) vom heutigen Freitag bis zum 3. Juli in Chicago, zu Avastin und zum Konkurrenten Erbitux von Imclone/Bristol Myers Squibb und Merck KGaA präsentiert werden, würden dies klar belegen, wie William M. Burns, CEO der Pharmadivision von Roche heute Freitag an einer Medien-Telefonkonferenz sagte. Für die Indikation Brustkrebs von Avastin habe die Phase-III-Studie AVADO die Daten einer früheren Studie (E2100) hinsichtlich Wirksamkeit bestätigt, sagte Burns. Insgesamt seien für Avastin derzeit rund 300 Studien mit ca. 14’000 Patienten zu 20 Krebsarten am Laufen, so Burns weiter.
ASCO
Die detaillierten Studienergebnisse werden am jährlichen Onkologiekongress der American Society of Clinical Oncology (ASCO) vom 30.4.-03.06.2008 in Chicago präsentiert. (awp/mc/gh)