Roche: Südostasiatische Staaten bauen Tamiflu-Lagerbestände aus
Dies beschlossen die Gesundheitsminister am Donnerstag in Bangkok. Damit wollen die südostasiatischen Länder gemeinsam gegen die Vogelgrippe vorgehen. Bisher starben in der Region 61 Menschen an der Viruserkrankung. Ziel sei es, ein Lager zur Verfügung zu haben, aus welchem die Medikamente innerhalb von 24 Stunden in die betroffenen Regionen ausgeliefert werden könnten. Dies sagte der thailändische Gesundheitsminister Suchai Charoenratanakul gemäss einem Bericht der Nachrichtenagentur afp.
Pandemie verhindern
Nach Schätzungen von Experten sind drei Millionen Medikamente nötig, um eine Pandemie zu verhindern. Roche und die Weltgesundheitsorganisation (WHO) führen Gespräche für die Einrichtung zusätzlicher Lager des Grippe-Mittels Tamiflu. Der philippinische Gesundheitsminister Francisco Duque kritisierte in Bangkok das Monopol von Roche. Er rief die WHO und ihre Mitgliedstaaten auf dafür zu sorgen, dass ein Grippe-Impfstoff auch von anderen hergestellt werde.
Komplexe Produktion
Roche sei sich seiner Verantwortung sehr wohl bewusst, sagte Sprecherin Martina Rupp auf Anfrage. Der Pharmakonzern beschleunige in Zusammenarbeit mit der WHO die Vorbereitungen gegen eine drohende Epidemie. Die Herstellungskapazitäten seien sehr früh erhöht worden. Bisher seien alle Tamiflu-Lieferungen zeitig erfolgt. Die Produktion des Grippemittels, welches auch gegen Vogelgrippe wirkt, sei sehr komplex und dauere zwölf Monate. Roche habe dabei aber viel Erfahrung, sagte Rupp.
Tamiflu verschenken
Roche erwäge ferner mit der WHO eine Schenkung von Tamiflu an Südostasien. Der Basler Konzern vervierfachte in den letzten zwei Jahren die Tamiflu-Produktion. Die Verkaufszahlen des Mittels stiegen in den letzten sechs Monaten um das Vierfache auf 460 Mio USD. (awp/mc/as)