Roche: Tamiflu-Produktionskapazität übersteigt Nachfrage deutlich

Dies teilte der Konzern am Donnerstag mit. Gestützt auf die aktuellen Bestellungen der Regierungen beginne Roche nun, die Produktion von Tamiflu zu senken. «Bis die Nachfrage wieder steigt, werden wir die Produktion an den aktuellen Bedarf angleichen», wird Pharmachef William Burns in der Mitteilung zitiert.

215 Millionen Packungen von Regierungen bestellt
Von allen erforderlichen Zwischenprodukten und vom pharmazeutischen Wirkstoff Oseltamivir sollen jedoch gewisse Vorräte angelegt werden. Insgesamt hat der Pharmakonzern weltweit aus über 80 Ländern Bestellungen für Tamiflu erhalten und ausgeführt. Von Regierungen seien bisher insgesamt etwa 215 Mio Packungen bestellt worden. Daneben hat Roche, wie bereits bekannt ist, der WHO über 5 Mio Packungen für den Fall einer Pandemie gespendet. Das Tamiflu-Produktionsnetz umfasst acht Roche-Standorte und 19 externe Partnerfirmen, die weltweit in neun verschiedenen Ländern Tamiflu herstellen.

Produktionssteigerung im Falle der Pandemiepahse 4 der WHO
Roche wird eigenen Angaben zufolge wieder auf die maximale Produktionskapazität zurückkehren, wenn entweder der Vorrat an Oseltamivir oder an wichtigen Zwischenprodukten unter den definierten Mindestbestand fällt oder die WHO den Beginn der Pandemiephase 4 (Übertragung des Virus von Mensch zu Mensch) erklärt. Derzeit führt Roche mit Universitäten und Gesundheitsinstitutionen diverse Forschungsprojekte durch, um zu bestimmen, wie Tamiflu im Fall einer Pandemie am besten eingesetzt wird. Geforscht wird unter anderem an den verschiedenen H5N1-Virusstämmen, am prophylaktischen Einsatz des Medikaments, an der optimalen Dosierung oder an einer intravenösen Darreichungsform.

(awp/mc/hfu)

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