Arius habe eine patentrechtlich geschützte Antikörper-Plattform namens «FunctionFIRST» entwickelt. Mit der Plattform könnten Antikörper auf der Grundlage ihrer funktionellen Fähigkeit, Krankheiten zu beeinflussen identifiziert und selektiert werden, bevor sie in die klinische Entwicklung übergehen würden, heisst es weiter. Mit dieser Übernahme stärke Roche das eigene Entwicklungsportfolio zunächst in den Bereichen Onkologie und Entzündungskrankheiten, wo diese neue Technik breite therapeutische Anwendungsmöglichkeiten eröffne, so die Mitteilung. Die Plattform von ARIUS und die frühe Pipeline neuer Antikörperkandidaten würden die eigene Forschung auf den Gebieten Krebs und Immunologie ergänzen, so Lee Babiss, Leiter Globale Forschung bei Roche.
Aufschlag von 15 Prozent
Roche bezahle einen Übernahmepreis von 2,44 CAD je Aktie von Arius. Dieser Preis entspreche einer Prämie von 15% gegenüber dem Schlusskurs am 22. Juli 2008 und einem Aufschlag von 44% auf den Durchschnittskurs der letzten 20 Tage vor dem 15. Mai 2008 (dem letzten Handelstag vor der Ankündigung von Arius, dass Dritte ihr Interesse an einer Übernahme des Unternehmens und seiner Technologien bekundeten). Roche werde ausserdem alle ausgegebenen und ausstehenden Optionsscheine von ARIUS erwerben. Roche werde so 1,44 CAD für jeden Optionsschein der Klasse F und 1,78 CAD für jeden Optionsschein der Klasse G bezahlen, heisst es weiter.
Gesetzlicher Vergleichsplan
Die Übernahme von Arius wird im Zuge eines gesetzlichen Vergleichsplans nach kanadischem Recht vollzogen. Neben der Zustimmung der Aktionäre und Optionsscheininhaber von Arius erfordert die Transaktion auch eine gerichtliche Genehmigung. Im Rahmen der Transaktion hätten sich die Aktionäre, Inhaber von Optionsscheinen und Mitglieder des Managements, die 54,3% der ausstehenden Aktien und 72,3% der ausstehenden Optionsscheine vertreten, in einer Vereinbarung verpflichtet, die Transaktion auf der Aktionärsversammlung zu unterstützen.
Arius-Standort soll beibehalten werden
Die Übernahme unterliege ausserdem den üblichen Abschlussbedingungen sowie der Genehmigung durch die Aufsichtsbehörden und werde voraussichtlich im dritten Quartal 2008 abgeschlossen. Der Standort von Arius soll als Zentrum zur Erforschung von Biotherapeutika bestehen bleiben und sich zunächst auf die Bereiche Onkologie und Entzündungskrankheiten konzentrieren.
Werkzeug zur Antikörperherstellung
Arius erforsche und entwickle die nächste Generation von Antikörpertherapeutika zur Behandlung von Krebs und anderen Krankheiten. Das Kernstück des Unternehmens sei die patentrechtlich geschützte FunctionFIRST Technologieplattform, mit der therapeutische Antikörper auf der Grundlage ihrer Wirkung erzeugt und selektiert werden. Dieses Werkzeug zur Antikörperherstellung habe es dem kanadischen Unternehmen ermöglicht, eine Pipeline von mehr als 400 potenziellen Antikörpermedikamenten zu entwickeln. Das Unternehmen wurde 1999 vom derzeitigen Präsidenten und CEO, David S. Young, gegründet. (awp/mc/ps/08)