Roche: Weniger Umsatz und Gewinn im ersten Halbjahr

Insgesamt verminderte sich der Konzernumsatz von Roche in den ersten 6 Monaten um 4% auf 22’004 Mio CHF. In lokalen Währungen (LW) gerechnet resultierte ein Plus von 4%. Organisch, unter Ausklammerung der Tamiflu-Verkäufe zur Pandemierversorgung, wuchs der Gesamtumsatz in LW um 10% bzw 2,1 Mrd CHF, wie der Pharmakonzern in der auf Montag vorgezogenen Mitteilung zum Halbjahresabschluss schreibt. Die Aufwertung des Schweizer Frankens gegenüber den meisten Währungen habe die Wachstumsrate in CHF um 8 Prozentpunkte oder gut 1,8 Mrd CHF gedrückt.


Betriebsgewinnmarge leicht gesenkt
Der Betriebsgewinn vor Sonderpositionen verminderte sich um 6% auf 7’041 (VJ 7’477) Mio CHF, entsprechend einer Betriebsgewinnmarge von 32,0 (32,8)%. Als Sonderposition fiel bei Genentech ein Gewinn aus einem grösseren Rechtsfall in Höhe von 315 Mio CHF an, womit sich der Konzernbetriebsgewinn nach Sonderpositionen auf 7’356 Mio CHF beläuft. Der Reingewinn schliesslich sank um 2% auf 5’732 (5’862) Mio CHF. «Roche hat ein sehr gutes Halbjahresergebnis erzielt. Die Verkäufe unserer Krebsmedikamente und anderer Schlüsselprodukte in Pharma und Diagnostics sind massgeblich für das starke Resultat verantwortlich» wird CEO Severin Schwan in der Mitteilung zitiert.


Über 4 Milliarden Franken F+E-Investitionen
In der umsatzstärksten Division Pharma wuchsen die Umsätze in der Berichtsperiode in Lokalwährungen um 3% (-6% in CHF) auf 17,257 Mio CHF. Unter Ausklammerung der Tamiflu-Verkäufe zur Pandemievorsorge erhöhten sich die Verkäufe in lokalen Währungen um 9%. Die Division Diagnostics legte in LW um 11% (+4% in CHF) auf 4’747 (4’559) Mio CHF zu. In Forschung und Entwicklung wurden im ersten Halbjahr konzernweit 4’107 (4’017) Mio CHF investiert. Mit dem ausgewiesenen Zahlenset hat Roche die Erwartungen der Analysten beim Umsatz nicht ganz erfüllt, hingegen beim Betriebsgewinn leicht übertroffen.


Pharmabereich boomt
Der Pharmabereich sei ohne Berücksichtigung der Tamiflu-Pandemieumsätze «mehr als doppelt so schnell wie der Weltmarkt» gewachsen, heisst es weiter. Das Wachstum habe sich vor allem auf die anhaltend starke Nachfrage nach wichtigen Medikamenten in den Therapiebereichen Onkologie, Stoffwechsel- und Knochenerkrankungen, Entzündungskrankheiten, Transplantationen und Virologie gestützt. Die Absätze der Onkologieprodukte haben in den ersten sechs Monaten um 15% zugenommen. Dazu hätten vor allem Avastin, MabThera/Rituxan, Herceptin, Tarceva und Xeloda beigetragen. In der Diagnostikdivision habe das Immunchemiegeschäft wiederum «wesentliche» Wachstumsimpulse geliefert. Die per Februar übernommene Ventana trug 164 Mio CHF zum Divisionsumsatz bei.


Ausblick bekräftigt
Unverändert präsentiert sich der Ausblick für das Gesamtjahr 2008 sowie die Dividendenpolitik. Dies gelte auch nach der ebenfalls heute angekündigten Vollübernahme von Genentech. Der Konzern erwartet zu konstanten Wechselkursen weiterhin einen Kerngewinn je Aktie mindestens im Rahmen des rekordhohen Vorjahres. Der Umsatz auf Gruppenebene soll im hohen einstelligen Bereich zulegen. Dabei sollen sowohl die Pharma- als auch die Diagnostika-Sparte ihre Verkäufe stärker als der Markt erhöhen. Die Umsatzprognosen gelten unter Ausklammerung der Pandemieverkäufe von Tamiflu sowie ohne Ventana. Roche beabsichtige zudem weiterhin, wie anfangs Jahr angekündigt, die Ausschüttungsquote über die nächsten drei Jahre zu erhöhen. (awp/mc/ps/05)

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