Es handelt sich dabei um die Indikation fortgeschrittener Bauchspeicheldrüsenkrebs – eine schwierig zu behandelnde Krebsart, wie der Pharmakonzern mitteilte. In der besagten Phase III Studie wurde Avastin in Kombination mit einer Gemcitabine-Chemotherapie als Ersttherapie eingesetzt. Der Behandlungsansatz habe indes den primären Endpunkt – eine signifikante Auswirkung auf das allgemeine Überleben – verfehlt, so die Begründung für den Studienstopp.
Keine signifikanten Vorteile bezüglich Überleben
Die Studie sei auf Anraten eines unabhängigen Datenmonitoring-Board gestoppt worden. Eine Zwischenanalyse der Studiendaten habe ergeben, dass es «sehr unwahrscheinlich» sei, dass die Behandlung signifikante Vorteile bezüglich Überleben bringe. Die Avastin-Hersteller betonen in der Mitteilung, dass die Studie nicht aus Sicherheitsgründen gestoppt worden ist. Es seien keine neuen Sicherheitsbedenken zu Avastin beobachtet worden.
Weiter grosse Pläne mit Avastin
Roche und Genentech haben aber nach wie vor grosse Pläne mit Avastin. So würde das Krebsmedikament derzeit in einem breiten Entwicklungsprogramm mit 130 klinischen Studien zu 25 verschiedenen Krebsarten getestet, heisst es. Im Rahmen dieses Programms führe Roche derzeit eine Phase III Studie zu Bauchspeicheldrüsenkrebs durch, bei der Avastin einer Standardbehandlung von Gemcitabine und Tarceva beigefügt werde. Diese Studie wird fortgeführt.
Avastin sei das erste anti-angiogene Krebsmedikament, das in den drei wichtigsten Krebsarten (Kolorektal-, Lungen- und Brustkrebs) signifikante Überlebensvorteile gezeigt habe, so der Basler Mutterkonzern.
Avastin-Umsatz 2005 bei 1,7 Mrd. Franken
Roche generierte mit Avastin im Geschäftsjahr 2005, im ersten vollen Jahr auf dem Markt, einen Umsatz von knapp 1,7 Mrd CHF. Damit zählte Avastin zu den fünf umsatzstärksten Produkten des Pharmakonzerns. Die Hauptindikation ist bisher Darmkrebs. (awp/mc/pg)