Der 56-jährige de Weck wird Nachfolger von Armin Walpen und wird sein Amt am 1. Januar 2011 antreten. Der «Sternstunden»-Moderator de Weck war Chefredaktor von «Zeit» und «Tages-Anzeiger» und Mitglied der Tamedia-Konzernleitung. Er ist Präsident des Institut de hautes études internationales et du développement (Graduate Institute) in Genf und freier Publizist. Der gewählte Roger De Weck wohnt in Zürich, ist verheiratet und Vater von vier erwachsenen Kindern. Er ist in Freiburg geboren worden und in Genf und Zürich zweisprachig aufgewachsen. De Weck hat an der Universität St. Gallen Wirtschaft studiert (lic.oec. HSG) und in Hamburg ein Trainee als Verlagskaufmann absolviert. Er ist Ehrendoktor der Universität Luzern.
Chefredaktor der Hamburger «Zeit»
Bei der «Tribune de Genève» fing er im Journalismus an, später schrieb er auch für «24 heures», «Die Weltwoche» und als Pariser Korrespondent für «Die Zeit». 1990 übernahm er die Leitung des «Zeit»-Wirtschaftsressorts in Hamburg. 1992 wurde er Chefredaktor des «Tages-Anzeigers» und Mitglied der Konzernleitung der Tamedia. 1997 wechselte er als Chefredaktor zurück zur «Zeit». Seit 2001 ist er freier Publizist und arbeitet für Fernsehen, Radio und Presse im In- und Ausland.
Erfahrener Change Manager
2004 wurde er Präsident des Stiftungsrats des angesehenen Institut universitaire de hautes études internationales in Genf, das er mit dem Institut universitaire d?études du développement fusionieren half. Heute präsidiert er das fusionierte Institut de hautes études internationales et du développement (Graduate Institute) mit rund 900 Studierenden und 45 Professoren. Beim «Tages-Anzeiger» in Zürich, bei der «Zeit» in Hamburg und beim Institut in Genf hat de Weck aktives Change Management betrieben und im Team mit Erfolg tiefgreifende Neustrukturierungen und Reorganisationen durchgezogen.
Breite Vernetzung in Politik und Wirtschaft
«Wir sind überzeugt, mit Roger de Weck eine anerkannte, publizistisch versierte und integre Persönlichkeit gefunden zu haben, die aber auch über Erfahrungen als Führungspersönlichkeit in Positionen mit weitreichender betriebs- und finanzwirtschaftlicher Verantwortung verfügt und damit unserem Anforderungsprofil weitgehend entspricht. De Weck ist Garant für einen verantwortungsvollen Journalismus mit entsprechender Werthaltung. Dank seiner Affinität zu gesellschaftspolitischen Themen, seiner Herkunft in der Romandie und seiner breiten Vernetzung in Politik und Wirtschaft, Kultur und Wissenschaft kann er unser Medienunternehmen ideal weiterbringen», erläutert Jean-Bernard Münch, Verwaltungsratspräsident von SRG SSR.
«Service public und service au public»
«Ich freue mich auf die grosse Aufgabe, in die ich meine Erfahrungen aus unterschiedlichen Medien einbringen kann. Führung ist für mich die Fähigkeit zuzuhören, die verschiedenen Aspekte und Ansichten offen zu diskutieren, dann aber klar zu entscheiden und den Entscheid ohne Verzug umzusetzen», erklärt Roger de Weck und fügt an: «In unserem viersprachigen Land hat die SRG SSR den staatspolitischen Auftrag, zum eidgenössischen Zusammenhalt und zur politischen und gesellschaftlichen Meinungsbildung beizutragen. Das ist Service public und service au public. Eine Verpflichtung, die ich mit Respekt annehme und der ich mit Sorgfalt und Konsequenz gerecht werden will.»
Die Wahl des/der neuen Direktor/in der SRG Deutschschweiz durch den Verwaltungsrat der SRG SSR auf Antrag des regionalen Verwaltungsrates SRG.D wird nun so in die Wege geleitet, dass der neugewählte Generaldirektor bei der Auswahl ebenfalls mitwirken kann. (srg/mc/ps)