Moneycab: Roman Boutellier, SIG Combiblock wartet morgen mit einer Weltpremiere auf. Um was geht es?
Roman Boutellier: Es handelt sich um die «Combishape-Verpackung». Diese geht weg von der eckigen Form hin zur runden. Wir sind weltweit die erste Firma, die eine runde Getränkeverpackung anbietet. Somit können unsere Kunden eine Marke aufbauen und einen eigenen Brand entwickeln, das ist die Neuheit am Produkt.
Und was versprechen Sie sich davon?
Wir haben etwas, was die Konkurrenz nicht hat ? und das ist immer gut.
Die SIG restrukturiert, sie wollen sich auf SIG Combiblock und SIG Beverages konzentrieren. Bei Combiblock läuft es gut, bei Beverages machten Sie vier Prozent weniger Umsatz. Kein gutes Zeichen für einen Kernbereich.
Letztes Jahr war das Marktumfeld im Beverage-Bereich sehr schwierig, auch unsere Konkurrenten verzeichneten teilweise einen Umsatzrückgang. Aber ein grosser Unterschied zur Konkurrenz ist, dass sie im deutschen Markt tätig ist. Dieser ist letztes Jahr, wegen der neuen Umweltschutzverordnung von Minister Tritin, sehr gewachsen. Wir sind nicht im deutschen Markt tätig und unsere Märkte sind stark geschrumpft, deshalb musste SIG Beverages einiges mitmachen.
Sehen Sie eine Erholung des Umfelds?
Ja, seit Oktober 2003 zeichnet sich dies ab. Nicht massiv aber sowohl bei den Margen, wie auch bei den Umsätzen hat das Geschäft wieder angezogen und dieser Trend hält bis jetzt an.
Was SIG nicht den gewünschten Erfolg bringt, wird abgestossen. Wird SIG Beverages auch verkauft, wenn der Erfolg nicht zurückkommt?
Im Moment sind wir klar der Meinung, dass es eine Zwei-Bein-Strategie braucht und dass vor allem unsere Kunden beides brauchen und wollen. Das zeichnet sich je länger je mehr ab.
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Mit SIG Combiblock müssen Sie Ihrem Hauptkonkurrenten Tetra in neue Märkte nachfolgen, um erfolgreich zu sein. Das birgt das Risiko, dass Sie Dinge tun müssen, die Sie sich gar nicht leisten können.
Das ist richtig. Wir müssen uns darum immer sehr genau überlegen, in welche neuen Märkte wir vorstossen. Auf der anderen Seite dürfen wir nicht jahrelang warten, bis wir Tetra nachfolgen, sonst haben wir plötzlich einen dritten Konkurrenten am Hals.
Als Sie im letzten Juni den Verkauf des Non-Core-Business, insbesondere der SIG Pack, ankündigten, hofften Sie, dies bis Ende 2003 tun zu können. Jetzt soll der Verkauf Ende spätestens 2004 abgeschlossen sein. Was ist das Problem?
Man muss sehen, dass die heutige Zeit ganz schlecht ist, um zu verkaufen. Wir haben das zwar gewusst aber nicht daran geglaubt. SIG Pack hat zudem eine schlechte Profitabilität, wir mussten 2003 einen Verlust hinnehmen. Das hat uns beim Verkauf auch nicht gerade geholfen.
Wie weit sind die Verhandlungen fortgeschritten?
Sie waren noch nie soweit fortgeschritten wie jetzt. Wir haben zwei unterschriftsfertige Verträge auf dem Tisch. Aber wir müssen nochmals die Köpfe zusammenstecken und die letzten Details fertig ausschaffen. Wir wollen die Bereiche ja auch nicht zu jedem Preis verkaufen. Es geht also noch darum, dass wir vernünftig über die Runden kommen.