Der Reingewinn erhöhte sich auf 607,1 (55,1) Mio CHF, wie der Energiekonzern am Dienstag mitteilte. Der starke Gewinnanstieg steht im Zusammenhang mit dem Zusammenschluss von Atel und EOS zur Alpiq Holding AG. Romande Energie war mit 28,7% an EOS beteiligt. Die Einbringung von EOS in die Alpiq Gruppe liess den Gewinn um 551 Mio CHF ansteigen. Sieht man vom Anteil am Reingewinn der assoziierten Gesellschaften ab, wäre der Gewinn der Gruppe um 4,3 Mio oder 18,8% zurückgegangen.
EBIT deutlich tiefer
Der EBIT sank um 37% auf 20,5 (32,8) Mio CHF, was hauptsächlich auf den Stromeinkauf zu hohen Preisen zurückzuführen sei. Im Vergleich zum Vorjahr stiegen für Romande Energie die Kosten des Stromeinkaufs um 18,6 Mio CHF an. Die Gruppe musste nicht nur höhere Preise Zahlen, sondern es wurden auch grössere Mengen eingekauft.
Ausweitung des Vermarktungsgebietes
Der Umsatz von Romande Energie erhöhte sich um 10% von 282,3 Mio CHF (VJ 256,3 Mio). Die Steigerung hänge in erster Linie mit der Ausweitung des Vermarktungsgebietes zusammen. So nahm beispielsweise im April 2008 die Romande Energie Commerce SA ihren Betrieb auf. Dort werden die Vertriebsaktivitäten mehrerer Waadtländer Stromversorger zusammengefasst.
Erwartungen erfüllt
Im ersten Halbjahr konnte Romande Energie die Erwartungen der Bank Vontobel mit dem Umsatz und dem Gewinn übertreffen. Der EBIT lag im Rahmen der Erwartungen. Die Bank hatte im Vorfeld einen Halbjahresumsatz von 261 Mio CHF, einen EBIT von 21 Mio CHF sowie einen Reingewinn von 420 Mio CHF prognostiziert.
Leichter Rückgang der vertriebenen Kilowattstunden erwartet
Aufgrund der ersten Auswirkungen der Wirtschaftskrise, rechnet die Gruppe im laufenden Jahr mit einem leichten Rückgang der vertriebenen kWh. Die Volumina, welche die Vermarktungsgesellschaft Romande Energie Commerce SA hinzugewinnen oder verlieren werde, hänge unter anderem von den Strategien der Mitbewerber sowie von der Preisentwicklung auf den Stromgrossmärkten ab, so die Mitteilung weiter.
Tarife 2009 gelten auch im kommenden Jahr
Wie bereits Ende August angekündigt, wird die Gruppe die Tarife von 2009 für das Jahr 2010 beibehalten. Dies obwohl ein Anstieg der Beschaffungskosten erwartet werden muss. Man wolle die Situation der Kunden in der gegenwärtigen Rezession nicht verschärfen. Um die unveränderten Tarife gewährleisten zu können, werde Romande Energie die Dividende der EOS verwenden.
Verstärkte Aktivitäten im Bereich Energieeffizienz
Im Geschäftsbereich Umwelt will Romande Energie die Aktivitäten zum Thema Energieeffizienz in den nächsten Monaten stark ausbauen. Gleichzeitig würden die Anstrengungen zur Erweiterungen der Produktionskapazitäten fortgesetzt, heisst es. Auch in den Unterhalt und die Modernisierung der Vertriebsnetze will die Gruppe investieren.
Die gesamten flüssigen Mittel von 114,9 Mio CHF, welche aus der EOS-Transaktion resultierten, will die Gruppe in Produktionseinheiten investieren, die auf neuen erneuerbaren Energien (NEE) basieren. Mit dem NEE-Projektportfolio in der Grössenordnung von 570 Mio CHF sieht sich Romande Energie gut positioniert, um beim Aufschwung dieser neuen Produktionsarten eine wichtige Rolle spielen zu können. Das Ziel ist es, bis im Zeitraum 2020-2025 zusätzlich 250 bis 300 GWh Ökostrom zu produzieren. (awp/mc/pg/04)