Rosa Passos – “Amorosa”
In ihrer Heimat Brasilien wird Rosa Passos seit Jahren als weiblicher Joao Gilberto gefeiert. Mit dem Album „Amorosa“ – einem Tribut an Gilberto und Antonio Carlos Jobim – will sie nun auch in Europa den längst fälligen Durchbruch schaffen.
Rosa Passos hat sich in den letzten 25 Jahren mit ihren eigenen Liedern in Brasilien einen Namen geschaffen. Irgendwann entdeckte auch Meistercellist Yo-Yo Ma die Sängerin und Songwriterin und engagierte sie für sein Grammy-ausgezeichnetes Album „Obrigado Brazil“. Heute gilt Rosa Passos als die neue Ikone des Bossa Nova und ausserhalb ihres Heimatlandes wird sie von ihren Fans im gleichen Atemzug mit Ella Fitzgerald oder Nancy Wilson genannt.
Verbeugung vor den Lehrmeistern
Im letzten Jahr ist Passos ins Studio gegangen, um einmal mehr die Bossa-Nova-Kunst auf allerhöchstem Niveau einzuspielen. Und dieses Vorhaben ist mehr als gelungen – auf „Amoroso“ verbeugt sich Rosa Passos vor ihren Lehrmeistern Joao Gilberto und Carlos Antonio Jobim, die sie bereits als Teenager faszinierte und verehrte. Kein Wunder – Passos’ Vater kannte Gilberto persönlich und ging auch mit ihm auf Tournee.
So zelebriert Passos nun Jobims „Voce Vai Ver“, „Wave“ oder „Retrato em Branco e Preto“ auf einzigartige Weise. Aber auch Eigenkompositionen oder Klassiker wie Consuelo Velazquez’ „Besame Mucho“ oder Gerhwins „S’Wonderful“ interpretiert sie mit unglaublich viel Gefühl.
Duett mit Henri Salvador
Zu einem ganz besonderen Erlebnis kommt es aber im Chanson-Klassiker „Que reste-t-il de nos amour“, den Passos zusammen mit dem 87-jährigen, französischen Kultsänger Henri Salvador im Duett präsentiert. Ein schönes Album, eine schöne Stimme, schöne Erinnerungen… (Vertrieb: Sony Classical) (scc/cki)
Luis Miguel – “Mexico en la Piel”
In Mittel- und Südamerika ist Luis Miguel einer der grössten Stars überhaupt. Für die Warner Music ist er mit bisher 40 Mio. verkauften CD’s ein Garant für Erfolg. Jetzt legt Miguel ein Album für Liebhaber des Mariachis auf.
Süss das Lächeln, schneeweiss die Zähne – auch Mariah Carey erlag der Versuchung Luis Miguel. Seine weibliche Fangemeinde zählt deutlich mehr Mitglieder als die männliche. Und so zartschmelzend wie auch das neue Album „Mexico en la Piel“ daherkommt, dürfte sich daran so schnell nichts ändern.
Perfekte Zusammenarbeit
Miguel interpretiert Mariachi – ein Stück mexikanische Folklore, und das macht er gut. Begleitet wird er dabei standesgemäss von einer Mariachi Band. Auch die macht ihre Sache gut – aber für mitteleuropäische Ohren ist die Scheibe schon sehr gewöhnungsbedürftig. Als Erinnerung an den Mexiko-Urlaub oder als Background-Beschallung im mexikanischen Restaurant – warum nicht? Die Charts wird Miguel hierzulande mit „Mexico en la Piel“ aber bestimmt nicht stürmen. (Vertrieb: Warner Music) (scc/cki)