Royal Bank of Scotland mit 24 Milliarden Pfund Verlust
Dies teilte die RBS am Donnerstag mit. Insgesamt stehen 20.000 der weltweit 180.000 Jobs auf der Kippe. Für Wirbel sorgten Berichte, dass der gescheiterte Ex-RBS-Chef Fred Goodwin (50), bereits jetzt jährlich aus Bankenmitteln ein Ruhestandsgehalt von 650.000 Pfund einstreicht. Mit einer Konzentration auf das Kerngeschäft will Bankenchef Stephen Hester die RBS wieder in die Gewinnzone führen. Dazu will er die risikoreichen und verlustbringenden Geschäftsfelder zunächst bankenintern ausgliedern und später verkaufen. Betroffen davon soll vor allem das Investment-Banking sein. Zudem will die Bank ihr internationales Geschäft beschneiden und sich aus 36 von derzeit 54 Ländern zurückziehen.
RBS sitz auf faulen Papiere für 325 Milliarden Pfund
Die mittlerweile weitgehend verstaatlichte Bank kündigte ferner an, mit Hilfe eines staatlichen Rettungspakets faule Wertpapiere im Volumen von 325 Milliarden Pfund mit Steuermitteln gegen Zahlungsausfall versichern zu wollen. Dafür zahlt RBS dem Finanzministerium 6,5 Milliarden Pfund und würde nur für die ersten knapp 20 Milliarden Pfund an Zahlungsausfällen selbst haften. Für die übrigen Ausfälle müsste dann der Steuerzahler geradestehen. Im Gegenzug erklärte sich RBS bereit, 25 Milliarden Pfund an dringend benötigten Krediten zur Verfügung zu stellen.
Vodafone-Verlust getoppt
Der bisherige Minusrekord eines britischen Unternehmens stammt aus dem Jahr 2006. Damals hatte der Mobilfunkkonzern Vodafone einen Verlust von knapp 22 Milliarden Pfund verbucht. Der RBS-Verlust fiel sogar ein wenig geringer als erwartet aus, weil die angeschlagene Grossbank schon zuvor Verluste von bis zu 28 Milliarden Pfund in Aussicht gestellt hatte. Die Aktie legte am Donnerstag um knapp 30 Prozent zu. Das Papier hatte im vergangenen Jahr allerdings auch rund 95 Prozent ihres Werts verloren.
An ABN Amro-Teilübernahme verschluckt
Die Bank war im Strudel der Finanzkrise ins Schlingern geraten, auch weil 2007 Teile der niederländischen Bank ABN Amro übernommen worden waren. Der Staat musste mit Finanzspritzen in Höhe von 20 Milliarden Pfund die taumelnde Bank vor den Kollaps retten und hält dadurch nun Anteile von 68 Prozent. (awp/mc/ps/11)