Wegen Einmalbelastungen von 160 Mio CHF für Abschreibungen auf Sachanlagen und für Rückstellungen resultierte auf Stufe EBIT jedoch ein hoher Betriebsverlust von 113,3 (VJ Gewinn 57,1) Mio CHF. Ohne die Einmalkosten im Flugzeugstrukturbau wäre der EBIT um 21% auf 45 Mio CHF gesunken. Der Reinverlust betrug 107 Mio CHF nach einem Gewinn im Vorjahr von 51 Mio CHF. Die Ruag habe im Jahr 2009 begonnen, sich stärker auf die Kerngeschäfte in der Luft- und Raumfahrt (Marktsegment Aerospace) sowie auf die Sicherheits- und Wehrtechnik (Defence) zu fokussieren, heisst es weiter. Gleichzeitig wurden im Flugzeugstrukturbau Risiken abgebaut.
Sesselrücken im VR
Veränderungen werden auch im Verwaltungsrat vorgenommen: Der Eigner, die Schweizerische Eidgenossenschaft, habe sich entschieden, künftig keinen Vertreter mehr in den Verwaltungsrat der Ruag zu delegieren, heisst es. Somit wird Divisionär Andreas Bölsterli an der kommenden Generalversammlung vom 6. Mai aus dem VR austreten. Gleichzeitig wird auch der ehemalige CEO Toni Wicki mit der Erreichung des Pensionsalters als VR zurücktreten. Im Marktsegment Defence wuchs die Ruag um 4,6% auf 796,8 Mio CHF. Dabei hat die Division Electronics 242 Mio CHF (-8%) zum Segments-Umsatz beigetragen, bei Ruag Ammotec waren es 336 Mio (+2%) und bei Ruag Land Systems 223 Mio CHF (+29%). Der EBIT des Segments Defence verbesserte sich auf 65 (39) Mio CHF.
Aerospace-Umsatz legt um 9,7% zu
Im Segment Aerospace wuchs der Umsatz um 9,7% auf 902,8 Mio CHF. Die Einmalkosten der Division Technology und die Belastungen aus dem zivilen Flugzeugunterhalt führten zu einem Betriebsverlust (EBIT) von 189 Mio CHF. Die Division Space wurde mit dem Kauf von Oerlikon Space weiter gestärkt und weist einen Umsatz von 226 Mio CHF (+176%) aus. Als grösster unabhängiger Raumfahrtzulieferer Europas leistet RUAG Space aus den drei Ländern Schweiz, Schweden und Österreich bei praktisch allen europäischen Weltraummissionen einen Beitrag.
«Sorgenkind» Business Aviation
Die Division Ruag Aviation trug 438 Mio CHF (-12%) zum Segments-Umsatz bei. Hier sei das Geschäft im militärischen Flugzeugunterhalt als Partner der Schweizer Luftwaffe und weiterer Kunden im Ausland getragen worden. Dagegen lastete das Geschäft im zivilen Flugzeugunterhalt (Business Aviation) auf der Umsatzentwicklung und dem operativen Ergebnis. Die Ruag Technology, das «Sorgenkind» in der Gruppe, hat einen Umsatz von 252 Mio CHF (+3%) erzielt. Die Wirtschaftskrise habe vor allem das Geschäft im Flugzeugstrukturbau sowie die Zulieferung der Auto- und Halbleiterindustrie hart getroffen. Ruag Technology werde sich auf hochwertige und profitable Spezialprodukte und Nischenanwendungen fokussieren. (awp/mc/ps/14)