«Inzwischen sind wir je hälftig im zivilen und im militärischen Umfeld tätig und haben Kunden in ganz Europa, den USA und Asien», sagt der neue Ruag-Chef Lukas Braunschweiler in einem am Donnerstag veröffentlichten Interview mit der Zeitung «Der Bund». In seinen Geschäftsfeldern will Ruag die Innovationsführerschaft erreichen.
Gegenwind in der zivilen Luftfahrt
Zurzeit spürt der zu 100% vom Bund gehaltene Konzern aber wegen der Wirtschaftskrise Gegenwind in der zivilen Luftfahrt, etwa beim Unterhalt von Geschäftsflugzeugen und beim Strukturbau für zivile Flugzeuge. Aus diesem Grund hat Ruag in Bern-Belp und Altdorf Kurzarbeit eingeführt.
«Wir schüren keine Kriege»
Dass die Ruag die Hälfte des Umsatzes mit militärischen Anwendungen erwirtschaftet, ist für Braunschweiler nicht nur historisch bedingt, sondern auch von der Strategie her sinnvoll. «Wir schüren aber keine Kriege», sagt er in einem Interview mit der «Berner Zeitung» vom Donnerstag.
Verbot für Kriegsmaterialexporten hätte Einschnitt zur Folge
Jedes Land habe ein Anrecht auf Selbstbestimmung, Unabhängigkeit, Sicherheit und Verteidigung, führt Braunschweiler aus. Würde die anstehende Volksinitiative für ein Verbot von Kriegsmaterialexprten angenommen, hätte das laut dem Ruag-Chef für gewisse Geschäftsfelder seines Konzerns «einen Einschnitt zur Folge, namentlich auch bei den Arbeitsplätzen». (awp/mc/pg/25)