Ruag habe damit eine Vereinbarung für den Fall getroffen, dass Dassault mit seiner Rafale den Zuschlag erhält, sagte Unternehmenssprecherin Christiane Schneider auf Anfrage. Die Vereinbarung legt beispielsweise die Grundlage dafür, dass Ruag die Wartung und den Unterhalt der neuen Jets in der Schweiz übernehmen könnte. Auch könnten Teile des Flugzeugs in der Schweiz endmontiert werden.
Auch mit anderen Bewerbern in Verhandlungen
Es sei für Ruag wichtig, diese Arbeiten mit hoher Technologiekompetenz übernehmen zu können, wenn dereinst ein neuer Jet angeschafft werde, sagte Schneider. Ruag befinde sich auch mit den beiden anderen Bewerbern, der schwedischen Saab und dem EADS-Konsortium, in Verhandlungen über ähnliche Vereinbarungen wie jetzt mit Dassault.
Dassault-Vertrag mit Pilautswerken
Dassault gab zudem bekannt, einen Vertrag mit den Stanser Pilatuswerken abgeschlossen zu haben. Sollte Dassault den Zuschlag erhalten, übernimmt die französische Luftwaffe den Pilatus PC-21 als Trainingsflugzeug. Solche Verträge seien auch mit Saab und EADS abgeschlossen worden, sagte Pilatus-Manager Jim Roach auf Anfrage.
Ablösung der alten Tiger-Jets
Um den Zuschlag für den neuen Kampfjet bewerben sich neben Dassault das deutsch-italienisch-spanisch-britische Konsortium EADS mit dem Eurofighter und der schwedische Hersteller Saab mit dem Gripen. Einer der drei Jets soll die 54 veralteten Tiger aus den Siebziger Jahren ersetzen.
Beschaffung verschoben
Ursprünglich sollte die 2,2 Mrd CHF schwere Beschaffung neuer Kampfflugzeuge ins Rüstungsprogramm 2010 aufgenommen werden. Verteidigungsminister Ueli Maurer verschob das Vorhaben jedoch; über die Typenwahl entscheidet der Bundesrat nun voraussichtlich Anfang 2010. Die Beschaffung eines Tiger-Ersatzes wird jedoch von der Gruppe für eine Schweiz ohne Armee (GSoA) mit der Volksinitiative «Gegen neue Kampfflugzeuge» bekämpft. Anfang Mai gab die GSoA bekannt, 126’000 Unterschriften gesammelt zu haben. Die Initiative soll Mitte Juni eingereicht werden. (awp/mc/pg/31)