Rückkehr in die Gewinnzone – Gestärkt mit neuen VR-Mitgliedern

Ausserdem werde 2009 ein profitables Jahr, so dass die UBS ab 2010 wieder eine Dividende zahlen könne, versicherte VR-Präsident Peter Kurer den Aktionären am Donnerstag in Basel. Trotz des schwierigen Umfelds und den letzten Entwicklungen in den Märkten sei die UBS immer noch überzeugt und optimistisch, dieses Ziel erreichen können», so Kurer weiter. Ob dazu auch der Abbau weiterer Stellen gehöre, wie dies von verschiedenen Medien in den vergangenen Tagen kolportiert wurde, wollte CEO Marcel Rohner weder bestätigen noch dementieren. «Wir sagen dann etwas, wenn wir etwas zu sagen haben», erklärte er.

«Wir sind die erste Bank, die etwas über das Ergebnis zum dritten Quartal sagt»
Wie hoch der Gewinn im dritten Jahresviertel allerdings ausfallen wird, wollte der VR-Präsident nicht genauer präzisieren. Das Quartal sei erst vor zwei Tagen abgeschlossen worden und «wir sind die erste Bank, die etwas über das Ergebnis zum dritten Quartal sagt», bat Kurer dafür um Verständnis, dass er keine weiteren Angaben zum Ergebnis machen wollte.


Risikopositionen reduziert
Die Bank habe in der Berichtsperiode ausserdem ihre Risikopositionen auf US-Hypotheken durch Verkäufe weiter «signifikant reduziert», so Kurer weiter. Zu neuerlichen Abschreibern machte Kurer keine Angaben. Ebenso blieb offen, ob der Bank neue Gelder anvertraut oder ob Vermögen abgezogen wurden. Angaben gab es indes zum Exposer von UBS-Kunden zu strukturierten Produkten von Lehman Brothers. Seines Wissens hätten nur 23 Kunden der UBS in der Schweiz solche Produkte in ihren Portefeulles, sagte Kurer.


Bis 2009 wieder «eine starke Kapitalbasis erhalten»
Neben dem Erreichen der Profitabilität hat die Erhaltung einer starke Kapitalbasis, eine angemessene Liquidität und die Sicherstellung einer soliden Bilanz Priorität, skizzierte Kurer im weiteren seine Ziele. Die UBS wolle bis 2009 wieder «eine starke Kapitalbasis erhalten, ebenso eine angemessene Liquidität und eine solide Bilanz». Bereits sei die Bilanz von einem Höchstwert von rund 2,5 Bio CHF auf rund 2 Bio CHF zurückgefahren worden. «Wir wollen unsere Reputation so rasch wie möglich und vollumfänglich wiederherstellen», sagte Kurer weiter. Um dieses Ziel zu erreichen, müsse die UBS «zuallererst und insbesondere» eine solide Leistung erbringen. Dazu gehöre auch eine Anpassung der Vergütungsmodelle einschliesslich der Boni an die neue Situation der Finanzindustrie.


Neugeld anziehen
Ferner will das Institut in allen Geschäftsbereichen wieder Neugeld anziehen. Insbesondere im Wealth Management und Asset Management. In jenen Bereichen also, in denen die UBS in den letzten Monaten Geldabflüsse zu verzeichnen hatte. Die Investmentbank soll daneben nach der Vision von Kurer künftig wieder «zuverlässige» und «voraussehbare» Erträge erwirtschaften. Um dies zu erreichen, habe die UBS eine substanzielle Neuausrichtung der Investmentbank eingeleitet. So habe das Institut die Kostenbasis sowie den Personalbestand dem aktuellen Marktumfeld angepasst. «Dies werden wir in den kommenden Monaten fortsetzen, um die Gewinnschwelle so rasch wie möglich wieder zu überschreiten», sagte der VR-Präsident.


Erledigung der grössten Rechtsfälle
Eine weitere Priorität besitze zudem die Erledigung der grössten Rechtsfälle und die Umsetzung des Chancenprogramms sowie der neuen Managementstruktur. Hinter den positiven Daten, die breite Zustimmung der Marktteilnehmer fanden, traten die beiden Geschäfte, die zur Einberufung der ausserordentlichen Generalversammlung geführt hatten, in den Hintergrund. Beide Traktanden – die Zuwahl von vier neuen Mitgliedern in den Verwaltungsrat sowie die Änderungen der Statuten – gaben bei den Aktionären wenig zu reden und gingen auch mit deutlichem Mehr über die Bühne.


Analysten begrüssen die News
Die meisten Analysten begrüssen die News aus der Grossbank und insbesondere den Abbau von Risikopositionen. Die Bank habe Vertrauen geschaffen, dass sie die «Abschreibungssaga» beenden könne, schrieb dazu ein Analyst in einem Kommentar. Die UBS-Aktien verbesserten sich am Donnerstag bis gegen 15.55 Uhr um 11,6% auf 21,96 CHF. Im Schatten der UBS legten die Titel des Branchennachbarn Credit Suisse 4,9% zu und der Gesamtmarkt (SMI) gewann 0,8%. (awp/mc/gh/32)

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