Rückruf bei Sonova-Tochter Advanced Bionics
Die Massnahme erfolgt im Anschluss an bisher zwei Fälle, bei denen das Produkt aufgrund eines seltenen Defekts wieder operativ entfernt werden musste. Die Patienten erlebten dabei 8 bis 10 Tagen nach der Inbetriebnahme des Geräts starke Schmerzen, allzu laute Geräusche und/oder Schockempfindungen.
Finanzielle Auswirkungen noch nicht abschätzbar
Ein Schreiben des Unternehmens an Anbieter und Empfänger von Cochleaimplantaten sei in Vorbereitung, heisst es weiter. Das Risiko eines schweren medizinische Ereignisses sei zurzeit gering. Zu den Auswirkungen des Rückrufs auf Umsatz und Betriebsergebnis für den Rest des Geschäftsjahres 2010/11 (per Ende März) bei Advanced Bionics macht die Sonova-Gruppe noch keine Angaben. Weitere Informationen sollen bekanntgegeben werden, wenn die finanziellen Auswirkungen des Rückrufs besser abschätzbar sind.
Ehrgeizige Umsatzziele
Mit der Ende Dezember 2009 vollzogenen Übernahme von Advanced Bionics unternahm Sonova einen strategischen Expansionsschritt ins Marktsegment der Cochlea-Implantate. Es handelt sich dabei um Hörprothesen für Patienten, die mit herkömmlichen Hörgeräten nicht oder nicht ausreichend versorgt werden können, deren Hörnerv aber noch funktioniert. Das akquirierte Unternehmen hatte 2009 einen Umsatz von 123 Mio USD erzielt. Dabei ist es das erklärte Ziel Sonovas, diesen Umsatz in den nächsten drei bis fünf Jahren zu verdoppeln.
Investitionen in Neuentwicklungen
Bei der Präsentation der Halbjahresergebnisse 2010/11 (per Ende September) im November vermeldete der Hörgeräte-Hersteller ein Umsatzwachstum von 5% bei Advanced Bionics. Die Umsätze würden sich besser als erwartet entwickeln, vor allem dank dem vermehrten Verkauf von Programm-Upgrades, hatte CEO Valentin Chapero erklärt. Dabei habe Sonova in der Berichtsperiode vermehrt in die Entwicklung neuer Produkte bei AB investiert, so der CEO damals. (awp/mc/ps/03)