Die Geschäftstätigkeit des Versicherers habe sich dank der staatlichen Hilfe Mitte dieses Jahres stabilisiert. Weitere Fortschritte hingen jedoch von der langfristigen Gesundheit des Unternehmens, den Marktbedingungen und einer Fortsetzung der staatlichen Unterstützung ab.
Finanzhilfen über 180 Mrd. Dollar
Die US-Notenbank hatte den schwer angeschlagenen Konzern voriges Jahr aus Angst vor einem Kollaps mit weltweiten Folgen stützen müssen. Bisher summieren sich die Finanzhilfen für den einst weltgrössten Versicherer auf rund 180 Milliarden Dollar. Im Gegenzug erhielt der Staat knapp 80 Prozent der Anteile.
Robert Benmosche mit dem «schwierigsten Job Amerikas»
Anfang August hatte es eine vielbeachteten Wechsel an der Spitze des Versicherers gegeben. Der frühere Chef des Konkurrenten Metlife, Robert Benmosche, soll nun als neuer Top-Manager den einst weltweiten Branchenprimus retten. Der 65-jährige ist Nachfolger von Edward Liddy, der vor knapp einem Jahr in höchster Not als Sanierer eingesprungen war. Der Chefposten bei AIG gilt angesichts der enormen Probleme als derzeit «schwierigster Job in Amerika».
Quartalszahlen am Freitag
AIG will zur Sanierung Töchter an die Börse bringen und sich von grossen Konzernteilen trennen. So sollen die Finanzspritzen zurückgezahlt werden. Der Ausverkauf benötigt aber viel mehr Zeit als geplant. An diesem Freitag will AIG seine neuesten Quartalszahlen vorlegen. Vergangenes Jahr hatte der Riese einen in der US-Geschichte einmaligen Rekordverlust von fast 100 Milliarden Dollar eingefahren. (awp/mc/pg/35)