Russische Börsen setzen Handel nach Kurseinbrüchen aus

Trotz weitgehend positiver Vorgaben der weltweiten Börsen sank der Leitindex RTS bis zum Handelsstopp um 6,4 Prozent auf 1058,84 Punkte, nachdem er am Vortag bereits um 11,5 Prozent eingebrochen war. Vor allem die Kurse russischer Bank-Aktien sackten ab. Zunächst positive Vorgaben der Weltmärkte wurden von russischen Händlern am Mittwoch weitgehend ignoriert. Die MICEX-Börse nahm den Handel am Abend kurz vor Börsenschluss wieder auf.


Banken mit Liquiditätsproblemen
Laut Interfax haben mehrere mittelständische und kleine russische Banken anhaltende Liquiditätsprobleme. Das Finanzministerium kündigte an, am Donnerstag würden umgerechnet knapp zehn Milliarden Euro aus Budgetmitteln zur Stützung des Finanzmarktes gezahlt. Die Regierung hatte bereits am Dienstag eine Hilfe von 475 Milliarden Rubel (13,2 Mrd Euro) bewilligt. Für die Abfederung der Liquiditätskrise stehen nach Angaben von Vize-Zentralbankchef Konstantin Korischtschenko insgesamt 3 Billionen Rubel (knapp 82,6 Mrd Euro) zur Verfügung.


Weitere Schritte angekündigt
Die Regierung und die Zentralbank verfügten über alle notwendigen Instrumente zur Normalisierung der Lage auf dem Finanzmarkt, sagte der Präsident der Vereinigung regionaler Banken Russlands, Anatoli Aksakow. Vizeregierungschef Igor Schuwalow kündigte weitere Schritte zur Eindämmung der Marktschwäche an.


Der Chef der Moskauer Weltbank-Repräsentanz, Klaus Roland, hofft auf eine baldige Überwindung der Liquiditätskrise in Russland. «Durch den langjährigen Haushaltsüberschuss hat Russland beachtliche Reserven akkumuliert. Die Regierung ist durchaus in der Lage, die Liquiditätsengpässe zu beseitigen. Russland ist gut gewappnet», sagte er der Agentur Itar-Tass zufolge. Die russische Finanzmarkt-Behörde machte zunächst keine Angaben darüber, wann der Aktienhandel an der RTS-Börse wieder aufgenommen wird. (awp/mc/pg/32)

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