Die Schweiz müsse erkennen, dass Globalisierung keine Einbahnstrasse sei, schreibt Vekselberg in einem Artikel in der «Neuen Zürcher Zeitung» vom Dienstag: Man können nicht einerseits an den Segnungen der Globalisierung teilhaben wollen, andererseits aber Investitionen in Schweizer Unternehmen mit Skepsis begegnen.
Weder die «Swissness» noch Schweizer Arbeitsplätze in Gefahr
Das Bild von Russland als «verschlagener Petro-Staat» mit «so kapitalstarken wie aggressiven Investoren» sei genauso falsch wie das von der Schweiz als «Hort hinterlistiger Banker», schreibt Vekselberg. Durch Invesitionen ausländischer Unternehmen gerieten weder die «Swissness» noch Schweizer Arbeitsplätze in Gefahr. «Schweizer Unternehmen können stark profitieren, wenn sie mit ausländischen Investoren neue Absatzmärkte erschliessen oder neue Produktionsstandorte aufbauen können», so der Milliardär. Russland sei in seinen Augen ein geradezu idealer Partner für die Schweiz.
Schweiz überholt
Gerade in der Erschliessung neuer Märkte im Osten sei die Schweiz nämlich überholt worden. Im russischen Markt seien Schweizer Firmen häufig «zweiter Sieger»: Im Bankensektor dominierten österreichische Banken, im Maschinenbau bestimmten deutsche Unternehmen und im Bausektor profitierten deutsche und österreichische Firmen.
In der Schweiz auf einigen Widerstand gestossen
Mit seinen Investitionen war Vekselberg in der Schweiz auf einigen Widerstand gestossen. So hat sich der Winterthurer Sulzer-Konzern, an dem der russische Investor mit 31,4 Prozent beteiligt ist, bisher geweigert, dessen Anteil ins Aktienregister einzutragen. Auch die russische Regierung hatte sich in die Auseinandersetzung eingeschaltet. Sie hatte sich in einem Brief an die Schweizer Wirtschaftsministerin Doris Leuthard für die Interessen Vekselbergs eingesetzt, wie am Sonntag bekannt wurde. (awp/mc/gh)