Der russische Siemens-Regionalvertreter für den Ural werde zum Verkauf von Medizintechnik zu angeblich überhöhten Preisen an staatliche Krankenhäuser verhört, teilte die Polizei in der Stadt Jekaterinburg nach Angaben der Agentur Interfax vom Mittwoch mit. In der Vorwoche war der stellvertretende Leiter des städtischen Gesundheitsamtes in Jekaterinburg verhaftet worden. Er soll im Jahr 2005 mehrere Computer-Tomographen zum doppelten Marktpreis bei Siemens gekauft haben. Es sei dem Staat dadurch ein Schaden von 24 Millionen Rubel (670.000 Euro) entstanden.
Nur zum «Informationsaustausch» bei der Polizei
Ein Siemens-Sprecher in Moskau entgegnete, der russische Mitarbeiter sei nicht festgenommen, sondern nur zu einem «Informationsaustausch» bei der Polizei vorgeladen worden. Russische Medien hatten in der Vorwoche unter Berufung auf ein Münchner Gericht eine Namensliste von 16 russischen Staatsbürgern veröffentlicht, die zwischen 2002 und 2003 von Siemens Bestechungsgelder in einer Höhe zwischen 10.000 und 309.000 Euro angenommen haben sollen. (awp/mc/ab)