Russland beliefert China für Milliardenkredit bis 2030 mit Öl
China soll sich Medienberichten zufolge den Zugriff auf insgesamt 300 Millionen Tonnen Öl gesichert haben. Die staatlichen russischen Energiekonzerne benötigen infolge der drastisch gefallenen Weltmarktpreise dringend ausländische Kredite. Moskau sucht beim Energieexport nach Alternativen zum europäischen Absatzmarkt.
Pipeline-Abzweigung zur russisch-chinesischen Grenze
Im Beisein von Chinas Vize-Regierungschef Wang Qishan und dessen russischem Amtskollegen Igor Setschin besiegelten die Staatskonzerne auch den Bau einer Pipeline-Abzweigung zur russisch-chinesischen Grenze. Eine offizielle Bestätigung der Kredit-Einigung lag zunächst nicht vor. Der vom Kreml kontrollierte grösste russische Erdölförderer Rosneft soll von der chinesischen Entwicklungsbank den Angaben zufolge 15 Milliarden Dollar erhalten. Für den Pipelinebetreiber Transneft seien zehn Milliarden Dollar vorgesehen. Zu den weiteren Konditionen des Kredits gab es keine Angaben.
Yukos-Aufkauf mit CNPC-Kredit
Vor fünf Jahren hatte der chinesische Konzern CNPC bereits eine Vorauszahlung in Höhe von sechs Milliarden Dollar an Rosneft geleistet. Damit finanzierte Rosneft den Aufkauf des vom Staat zerschlagenen Konkurrenten Yukos, der dem wegen Steuerhinterziehung verurteilten Oligarchen und Kremlkritiker Michail Chodorkowski gehört hatte. Zuletzt gab es zwischen Moskau und Peking wiederholt Unstimmigkeiten bei der Festlegung der Ölpreise.
Russland baut seit Jahren an seiner ersten Ölpipeline in Richtung Fernost. Von der Ostsibirien-Pipeline soll eine knapp 70 Kilometer lange Abzweigung zur chinesischen Grenze gebaut werden. Bislang kann die Jahresmenge von zuletzt neun Millionen Tonnen nur per Eisenbahn nach China transportiert werden. (awp/mc/pg/25)