Russland entlässt Ex-Yukos-Manager aus der Haft
Ihr Mandant werde im Krankenhaus behandelt, sagte sie laut dem Radiosender Echo Moskwy. In der Vorwoche hatten die Strassburger Richter die fast dreijährige Untersuchungshaft des 36-Jährigen als inakzeptabel bezeichnet. Im russischen Recht gebe es genügend «vernünftige und weniger strenge Zwangsmassnahmen, um die Untersuchungshaft zu ersetzen», hatten die Strassburger Richter befunden.
Seit drei Jahren in Untersuchungshaft
Alexanjan war nach der Zerschlagung des Konzerns vor fast drei Jahren in Untersuchungshaft genommen worden. Vor drei Wochen hatte ein Gericht in Moskau entschieden, den Schwerkranken gegen Kaution freizulassen. Der Prozess gegen ihn wegen Geldwäsche und Untreue war im Februar unterbrochen worden. Eine Entlassung aus der Untersuchungshaft wurde aber damals abgelehnt.
«Erkaufter Sieg»
Lwowa dankte im Namen Alexanjans für die Spenden zur Zahlung der aussergewöhnlich hohen Kaution. Russische Menschenrechtler begrüssten die Freilassung, kritisierten aber den teuer «erkauften Sieg» über die russische Justiz. Aus humanitären Gründen hätte der an Aids und Krebs leidende Alexanjan viel früher aus der Untersuchungshaft kommen müssen, meinte der Menschenrechtler Oleg Orlow von der Organisation «Memorial». (awp/mc/pg/14)