Russland und China vereinbaren engere Zusammenarbeit

Nachdem der bilaterale Handel zuletzt stark gewachsen sei, gehe es jetzt um gemeinsame Wirtschaftsprojekte, sagte der russische Präsident Wladimir Putin am Freitag in Moskau bei einem Treffen mit seinem chinesischen Kollegen Hu Jintao. «Für den Spätsommer bereiten wir das erste gemeinsame militärische Grossmanöver vor», sagte Putin.


China möchte einsteigen


Um den steigenden Energiebedarf der chinesischen Wirtschaft zu sichern, möchte Peking gern direkt in russische Ölfirmen einsteigen und auch über neue Pipelines versorgt werden. Im Beisein der Präsidenten vereinbarte der staatliche russische Ölkonzern Rosneft eine Zusammenarbeit mit dem chinesischen Gegenstück CNPC.

Die multipolare Weltordnung


In einer Erklärung lehnten die Sicherheitsratsmitglieder Russland und China in Anspielung auf die USA «das Streben nach einem Monopol und der Vorherrschaft in weltpolitischen Fragen» ab. Moskau und Peking hatten bereits früher gegen den Führungsanspruch der USA das Modell einer «multipolaren Weltordnung» vertreten.

Bedrohliche Dynamik in China


Als kommunistische Grossmächte waren die Sowjetunion und China zunächst befreundet, dann verfeindet. Seit 1992 arbeiten Russland und China immer enger zusammen. Dabei herrscht in Russland Sorge vor der dynamischen Entwicklung Chinas. Das bevölkerungsreichste Land der Welt ist stark an den russischen Rohstoffen im dünn besiedelten Sibirien interessiert. Im Frühjahr legten die Nachbarn einen lange schwelenden Grenzkonflikt im Fernen Osten bei, wobei Russland in einem neuen Vertrag eine Insel im Strom Amur an China abgab.

Russisch-chinesische Zusammenarbeit


Am Samstag wollte Hu Jintao in der Stadt Nowosibirsk über die regionale russisch-chinesische Zusammenarbeit sprechen. Danach werden Putin und Hu bei den Gipfeltreffen der Schanghai-Organisation für Zusammenarbeit (SOZ) in Astana (Kasachstan) und der G8 in Gleneagles (Grossbritannien) erneut zusammentreffen. (awp/mc/th)
Exit mobile version