RWE-Umbau ins Stocken geraten

Die Gewerkschaft befürchtet in diesem Falle eine Zerschlagung der Sparte. «Zur Aufsichtsratssitzung haben aber die Abspaltungsverträge nicht vorgelegen», sagte der RWE-Spezialist bei ver.di, Karl-Heinz Römer, in Bochum. «Da hat jemand seine Hausaufgaben nicht gemacht», sagte Römer.


Vereinfachung der Konzernstrukturen
In dem Bericht der «Welt» hiess es, es habe sich eine Mehrheit aus Arbeitnehmern und Kommunen gegen eine Änderung der Rechtsform der Gesellschaft gebildet. Konzernchef Jürgen Grossmann will die Struktur von RWE vereinfachen und plant dazu weitreichende Einschnitte bei den Sparten Systems und die Energy (Vertrieb). Wie die Zeitung schrieb, wollte RWE-Vorstand Alwin Fitting als Aufsichtsratschef der RWE Systems ursprünglich die Umwandlung der Aktiengesellschaft in eine GmbH durchsetzen. Allerdings wäre damit nach Ansicht der Arbeitnehmer und Kommunen das Ende der paritätischen Mitbestimmung in RWE Systems besiegelt gewesen. «Das werden wir nicht unterstützen», sagte ein ver.di-Vertreter der Zeitung. Zuletzt hätte der Vertreter der Stadt Dortmund im Aufsichtsrat der RWE Systems signalisiert, mit der Gewerkschaft gegen die Pläne des Vorstandes zu stimmen.


«Administrativer Überbau»
Bereits am 1. September hatte der RWE-Vorstand entschieden, die Dienstleistungen der RWE Systems auf verschiedene Standorte in den Regionen zu verteilen und damit auch die Aufgaben wie Gebäudemanagement, Dienstwagenbetrieb oder Zentraler Einkauf an andere RWE-Töchter zu delegieren. Durch die Umwandlung der Aktiengesellschaft in eine GmbH soll der «administrative Überbau» verkleinert werden, wie es in einer konzerninternen Mitteilung dazu heisst, die der «Welt» vorliege. Die Gewerkschaft dagegen befürchte, ihre Mitspracherechte zu verlieren. Zudem würden Arbeitsplatzverluste, Ausgliederungen und Firmenverkäufe erwartet.


«Kein Personalabbau»
RWE sagt zu den geplanten Umstrukturierungen, es gehe um mehr Effizienz und kürzere Entscheidungswege, nicht aber um Personalabbau. Bei RWE Systems sind 2.800 Mitarbeiter beschäftigt, Sitz ist in Dortmund. Weitere 1.220 Angestellte aus den Bereichen IT und Consulting waren im Frühjahr in eine GmbH ausgegliedert worden. Neben der Sorge um einen Standortwechsel gesellt sich bei den Mitarbeitern auch jene um einen Verkauf der Computerdienstleistung. (awp/mc/ps/31)

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