Die EU-Wettbewerbshüter befürchten eingeschränkte Wahlmöglichkeiten für Flugpassagiere und höhere Ticketpreise.
Ryanair würde nur ein neues Gebot unterbreiten, wenn die Europäische Kommission die Übernahme genehmige, teilte die Fluggesellschaft in Dublin mit. Ryanair sei weiterhin an einem Kauf von Aer Lingus interessiert. Ryanair-Chef Michael O› Leary sagte jedoch nicht, ob das bisherige Angebot in Höhe von 2,80 Euro pro Aer Lingus-Aktie erhöht würde. O’Leary beschuldigte die Kommission, eine gewisse Voreingenommenheit gegenüber der Fluglinie zu haben. Dagegen habe die Kommission den Zusammengang von Air France und KLM genehmigt.
«Beträchtliche Überschneidung auf zahlreichen Flugrouten»
Mit der Übernahme würden die beiden wichtigsten Fluglinien fusionieren, die von Irland aus tätig sind, berichtete die Kommission. «Dadurch käme es bei zahlreichen europäischen Flugrouten zu einer beträchtlichen Überschneidung.» Ryanair bot der Kommission Ende November ein Bündel von Konzessionen an, die sich dann aber als unzureichend erwiesen. Ryanair besserte sein Angebot noch einmal deutlich nach.
Ablehnende Haltung der Aktionäre
Das Gebot von Ryanair wird nach früheren Angaben von Aer Lingus als feindlich eingestuft. Piloten versuchten, die Übernahme ihres Arbeitgebers abzuwehren. Sie halten früheren Angaben zufolge mehr als zwei Prozent der Aer-Lingus-Aktien. Die übrigen Mitarbeiter besitzen rund 12 Prozent. Etwa 28 Prozent an Aer Lingus gehören noch dem irischen Staat, der einen Verkauf seiner Anteile an Ryanair ebenfalls ablehnt. (awp/mc/pg)