Saia-Burgess: Manager wollen kräftig absahnen

Diese Abwehrmassnahme liege nicht im Gesellschaftsinteresse, sondern «offensichtlich im Interesse der Gruppenleitung», teilte die Übernahmekommission (UEK) in ihrer jüngsten Empfehlung zum Übernahmekampf um Saia-Burgess mit. Die Vertragsabschlüsse könnten weder mit vernünftigen wirtschaftlichen Überlegungen noch sachlich begründet werden. Denn die Kontinuität in der obersten Geschäftsleitung wäre auch «und sogar besser ohne die Vertragsergänzungen gewahrt gewesen».


Keine Kenntnis der Sumida-Absichten
Diese verletzten das Gesellschaftsinteresse. Daran ändere auch die Absicht von Sumida nichts, welche die bestehende Geschäftsführung nicht auswechseln oder verändern wolle. Überdies habe die Saia-Führung zum Zeitpunkt des Abschlusses der neuen Verträge keine Kenntnis von dieser Absicht von Sumida gehabt. Die ergänzten Verträge wurden nach Saia-Angaben am 20. Juni unterzeichnet. Demnach gelten für die Mitglieder der Gruppenleitung neu Kündigungsfristen von 24 statt 12 Monaten.



Erstaunlicherweise enttäuscht
Daneben können sie nach erfolgter Kündigung während der Kündigungsfrist unter bestimmten Bedingungen die Freistellung verlangen und unterliegen nicht dem Konkurrenzverbot. Die höchstmöglichen Freistellungsansprüche des Saia-Managements wurden mit 8,3 Mio CHF angegeben. Bei Saia-Burgess zeigte man sich enttäuscht über den Entscheid der Übernahmekommission. «Wir sind weiterhin überzeugt, dass diese Verträge im Interesse des Unternehmens sind», sagte Saia-Sprecherin Valeria Poretti-Rezzonico am Donnerstag auf Anfrage. Saia sei am Vorabend darüber informiert worden.


5 Tage Bedenkfrist
Derzeit werde das weitere Vorgehen geprüft und die genaue Position noch vor der ausserordentlichen Generalversammlung vom 30. August bekannt gegeben. Eine ablehnende Haltung muss Saia der UEK innerhalb von fünf Börsentagen melden. Dann geht das Geschäft weiter an die Eidg. Bankenkommission. Der Murtner Schrittmotorenhersteller wehrt sich seit Juli gegen eine Übernahme durch den japanischen Sumida-Konzern. An der ausserordentlichen Generalversammlung werden die Aktionäre von Saia über das formelle Kaufangebot der Japaner entscheiden. Es beträgt 950 CHF je Saia-Aktie. (awp/mc/as)

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