Sumida bietet nun seinen Saia-Burgess-Anteil von gut 30 Prozent (180’245 Aktien) dem Hongkonger Konkurrenten Johnson Electric an. Das liege «im Interesse eines transparenten Angebotsprozesses», teilte Sumida am Mittwoch mit. Zudem offeriere Johnson Electric einen höheren Preis. Sumida hatte 950 CHF je Saia-Aktie geboten. Die Konkurrenzofferte von Johnson Electric beläuft sich auf 1060 CHF. Für beide Übernahmeofferten endet die Frist am (heutigen) Mittwoch. An der Börse notierten die Saia-Aktien am Mittwochvormittag mit 1048 CHF leicht im Plus.
Immer als feindlich betrachtet
Die Führung von Saia-Burgess hatte die Sumida-Avance stets als feindlichen Akt empfunden und sich mit Händen und Füssen dagegen gewehrt: Das Angebot entspreche nicht dem Wert von Saia-Burgess. Dagegen begrüsste der Verwaltungsrat die höhere Offerte von Johnson Electric einstimmig. Für eine Stellungnahme nach dem Ausstieg Sumidas war von Saia-Burgess am Mittwochvormittag niemand erreichbar.
Manager-Regelung gerügt
Der Kampf um Saia-Burgess begann im Juli, als Sumida ein Angebot einreichte, das die Murtner als zu niedrig einstuften. Saia-Burgess wollte unabhängig bleiben und setzte alle Hebel in Bewegung, um die Übernahme durch Sumida zu verhindern. Umstritten waren etwa Anpassungen an den Arbeitsverträgen der Saia-Burgess-Managern. So wurde die Kündigungsfrist der Mitglieder der Gruppenleitung auf 24 Monate verdoppelt. Die Anpassungen wurden von der Übernahmekommission und der Eidg. Bankenkommission (EBK) kritisiert.
Weisse Ritter Johnson Electric
Ende August machte dann der in Hongkong ansässige Konzern Johnson Electric eine Konkurrenzofferte, welche das Angebot Sumidas übertrumpfte. Damit hatte Saia-Burgess einen «weissen Ritter» gefunden, der dem Murtner Unternehmen im Abwehrkampf gegen Sumida zu Hilfe kam. Der Alleingang war für Saia-Burgess inzwischen ohnehin nicht mehr realisierbar. (awp/mc/as)