Saia-Burgess: Sumida will Saia «den asiatischen Markt öffnen»

Denkbar wäre ein Aktienrückkaufprogramm, wie Saia-Chef Daniel Hirschi in einem Interview mit der «Berner Zeitung» vom Samstag sagte. Saia sei auch im Gespräch mit Personen, die als «Weisse Ritter» eine allfällige feindliche Übernahme verhindern sollten.


Angebot zu tief
Das Sumida-Angebot von 950 CHF je Saia-Aktie ist für Hirschi zu tief: Das entspreche nicht dem Wert des Unternehmens. Bereits am Freitagabend hatte der Verwaltungsrat die Offerte zurückgewiesen.


Alleingang sei vorzuziehen
Der Alleingang sei vorzuziehen, denn bei einer Übernahme durch Sumida wäre die Wachstumsstrategie in Frage gestellt, erklärte der Verwaltungsrat. Laut Hirschi will Saia bis 2008 einen Umsatz von 1 Mrd CHF erreichen (VJ 568,4 Mio CHF).


Investitionen in Forschung und Entwicklung
Wachsen will Saia in erster Linie dank Innovationen. Daher werde viel in Forschung und Entwicklung investiert. Vorgesehen seien auch Marktausweitungen. So werde in China eine Fabrik gebaut. Denkbar seien schliesslich Akquisitionen.


Sumida akzeptiert Nein nicht
Shigeyuki Yawata, Geschäftsführer und Verwaltungsratspräsident von Sumida, akzeptiert das Nein nicht. Für Saia sei es zu früh, um zu beurteilen, ob die beiden Unternehmen zusammenpassten, sagte er in einem Interview mit der «Finanz und Wirtschaft» vom Samstag. «Mir geht es nicht um die Akquisition, sondern darum, einen guten Allianz-Partner in Europa zu finden, um Synergien zu realisieren», sagte Yawata der «NZZ am Sonntag». Ihm schwebe ein «operatives Zusammengehen zweier am Markt etablierten und sich ergänzenden Firmen» vor, erläuterte Yawata. «Wir können Saia den asiatischen Markt öffnen.»


«Totale Kontrolle» nicht angestrebt
Eine «totale Kontrolle» werde nicht angestrebt. «Sumida möchte einen bestimmten Anteil von Saia-Aktien, damit ich die Gespräche mit dem Management beschleunigen kann. Unser Ziel sind 50,1% der Aktien», sagte Yawata. Sumida hält laut eigenen Angaben bereits 20% der Saia-Titel. Sumida werde auch nach einer Übernahme mit dem heute bestehenden Management weiterarbeiten. Die Arbeitsplätze und der Standort Murten blieben erhalten, sagte Yawata der «Finanz und Wirtschaft».


«Veränderung der Job-Profile»
In der «NZZ am Sonntag» präzisierte er jedoch, dass es zu einer «Veränderung der Job-Profile» kommen würde. Demnach soll die Entwicklung in der Schweiz bleiben, die Produktion könnte aber in ein Billiglohn-Land verlagert werden. «Wer in der Herstellung von einfacheren Produkten arbeitet, wird möglicherweise seinen Job nicht behalten können. Aber für junge Leute, die bessere, kompliziertere Dinge entwickeln wollen, wird es mehr Stellen geben», sagte Yawata.


«Globale Organisation aufbauen»
Yawata kündigte an, dass die Dachholding einer fusionierten Sumida-Saia-Burgess in der Schweiz entstehen könnte: «Ich möchte eine globale Organisation aufbauen, die ihre Basis in der Schweiz hat.» Auch eine Kotierung an der Schweizer Börse SWX sei denkbar. (awp/mc/gh)

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