Salesforce.com wildert im Finanz- und DMS-Markt

Wann immer vom Mode-Akronym «SaaS» (Software-as-a-Service) die Rede ist, spricht man auch über die kalifornische Firma Salesforce.com. Diese betreibt seit Jahren ein System für die Kundenbetreuung (CRM – Customer Relationsship Management). Kunden müssen keine Software kaufen, anpassen, installieren und betreiben, sondern können die Programme in einem normalen Internet-Browser bedienen. Bezahlt wird mit einem monatlichen Abonnement – Software-Updates und vor allem Datensicherung sind ingegriffen. Der Vorteil liegt weniger im Preis (Salesforce ist über die Jahre gerechnet sogar ausgesprochen teuer), sondern im massiv geringeren Aufwand für die Anwender und darin, dass alle Kundendaten überall, wo es Internet gibt, zugänglich sind.


Neue Geschäftsfelder im Visier
Das innovative Geschäftsmodell von Salesforce gilt als mögliche Bedrohung für die «Grossen» wie Oracle, SAP oder Microsoft. Umso interessanter, dass die Kalifornier nun offenbar mit Macht in neue Geschäftsfelder vordringen. Erst vor wenigen Wochen lancierten sie mit der «Wealth Management Edition» – eine vertikalisierte Version für Vermögensverwalter. Weitere spezialisierte Versionen für Banken, Versicherungen und Kapital-Markt-Spezialisten sollen folgen.
 
Einstieg ins Dokumentenmanagement
Jetzt geht Salesforce einen Schritt weiter und kündigte «Apex Content» und «ContentExchange» an. Während Apex Content eine Entwicklungsplattform für Dritte ist, ist ContentExchange eine Online-Plattform für die gemeinsame Bearbeitung und Verwaltung von unstrukturierten Daten in Firmen und Organisationen. Der kalifornische Hersteller greift damit Microsoft, dessen SharePoint Server strategisch sehr wichtig ist, direkt an.
 
Mit «ContentExchange» können Dokumente aller Art (inklusive Bilder, Filme und Tondokumente) sehr leicht veröffentlicht und mit Metadaten versehen («Tags») werden. Wie bei Google-News oder bei «Wikis» wird man sich für Veränderungen «abonnieren» und Inhalte anderen empfehlen können. Es gibt ebenfalls Funktionen für das gemeinsame Bearbeiten von Dokumenten («Check-in & -out»). Wie man es von «Web 2.0»-Anwendungen her kennt, wird ein Teil der Benützeroberfläche mit AJAX (asynchronous Java and XML) programmiert sein. Wann und zu welchem (Miet-)Preis die Plattformen für Dokumenten-Management und Workflow-Gestaltung erhältlich sein werden, ist zum heutigen Zeitpunkt noch nicht bekannt. (Inside-IT/mc)

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