Salzgitter ordnet Konzernstruktur

Mit der bisherigen Struktur würden dem Konzern im Geschäftsjahr 2005 und den folgenden Jahren steuerliche Nachteile von insgesamt rund 130 bis 150 Millionen Euro entstehen. Die neue Struktur ermögliche es den einzelnen Konzerngesellschaften, jährlich erzielte Gewinne und Verluste untereinander sowie mit bestehenden steuerlichen Verlustvorträgen besser zu verrechnen. Zudem sei ein uneingeschränktes zentrales Finanzmanagement möglich. Die wesentlichen Gesellschaften sollen in einen steuerlichen Organkreis zusammengeführt werden. «An der bisherigen Führungsstruktur des Konzerns ändert sich nichts», hiess es in der Mitteilung.


Gewinprognose wird beibehalten
Auch an der Gewinnprognose für das laufende Jahr soll sich nichts ändern. Salzgitter erwartet für das Gesamtjahr einen Vorsteuergewinn von 600 Millionen Euro nach 322,8 Millionen Euro im Vorjahr. Vorstandschef Wolfgang Leese sagte der Tageszeitung «Die Welt» (Freitagausgabe) zudem, der Stahlhersteller wolle beim Umsatz 2005 an der Marke von sieben Milliarden Euro «kratzen». 2004 hatte Salzgitter einen Erlös von 5,94 Milliarden Euro erwirtschaftet.


Keine Übernahmen geplant
«Aber bei einem Umsatz von sieben Milliarden Euro, den wir wohl im nächsten Jahr erreichen, dürfte Salzgitter dann auch langsam die Grenzen des organischen Wachstums erreicht haben», sagte Leese. An eine Übernahme denkt Salzgitter aktuell jedoch nicht. «Im Moment ist keine Käuferzeit, die Preise sind angesichts der Marktentwicklung viel zu hoch.»


Eigenständig bleiben
Der Stahlkonzern, der zuletzt im Blickpunkt von Übernahmegerüchten etwa durch die britisch-niederländische Corus stand, will weiter eigenständig bleiben. «Wir fühlen uns ausreichend sicher in unserer Position.», sagte Leese auch mit Blick auf das Land Niedersachsen, das einen Anteil von 25,2 Prozent an Salzgitter hält und diesen mindestens bis 2010 halten will. Dabei gibt es laut seiner Aussage durchaus Übernahme-Interessenten.


Keine feindliche Übernhame in Sicht
An den Versuch einer feindlichen Übernahme glaubt der Vorstandschef allerdings nicht. Im Gespräch mit der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» (Freitagausgabe) sagte er dazu: «Kein Unternehmen aus der zivilisierten Welt würde gegen den Willen des gesamten Managements und des Landes Niedersachsen mit seiner Sperrminorität eine feindliche Übernahme wagen, und wenn doch, gäbe es ein böses Erwachen.» Trotz hoher Umsätze im Börsenhandel gebe es aber auch «keine Hinweise, dass jemand gezielt Positionen aufbaut». (awp/mc/as)

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