Sammlung Bührle: Blitz und Donnerschlag

Entstanden ist das Bild als Pendant zu einem Nachtbild, ganz in der Manier der Zeit. Inspiriert von der italienischen Landschaftsmalerei geht Aelbert Cuyp seinen eigenen Weg.


 



Gewitter über Dordrecht ,&Öl auf Eichenholz. 77.5 x 107 cm von Aelbert Cuyp (Dordrecht, 1620 – 1691) 

Die Luft ist Feucht, das Gewitter droht nicht, es ist da. Und doch wird man das Gefühl nicht los irgendwie aufgehoben zu sein. Mag sein, dass es am Licht im Vordergrund liegt, welches einen weichen Glanz auf die beiden ruhenden Kühe wirft. Doch der Blick verfinstert sich im Mittelgrund, bevor das Auge auf  die sich mit dem Himmel verzahnende Kirche trift. Das Wechselspiel von Licht und Schatten spitzt die Dramatik zu. Stoisch steht das Pferd da, es schaut in die Ferne, sein Kopf steht leicht über der Horizontlinie, was ihm Grösse gibt.


 


Sicher Unsicher
Und dann beschleicht den Betrachter ein leichtes Gefühl der Unsicherheit. Der Horizont liegt schief, leicht fällt er nach links im Bildrand ab. Die Dramatik des Wetters wird unterstützt. Doch wie Anker bieten sich die drei Kreuzförmigen Windräder an, welche in ihrer Anordnung an die Kreuze in Golgotha erinnern.


Obwohl das bild wohl nicht im Freien entstanden ist, es hinterlässt einen Eindruck von einer unmittelbar eingefangener Stimmung. Dass man sich dem unmöglichen widmete, das Aufzucken eines Lichtstrahls von wenigen Sekunden in ein Bild für die Ewigkeit zu bannen, diese Grösse des Unterfangens spürt man heute noch.


 


 








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