Sandoz Schweiz steigert 2006 Umsatz um 61 Prozent
Stefan Prebil, Geschäftsführer von Sandoz Schweiz, ist zuversichtlich, auch im Jahr 2007 das Wachstum des Gesamtmarkts deutlich zu übertreffen, wie er am Dienstag an der Bilanzmedienkonferenz sagte.
Expansions-Strategie wird forgesetzt
Im laufenden Geschäftsjahr will die Novartis-Tochter ihre Expansions-Strategie fortsetzen und mit 30 geplanten Neueinführungen dem Ziel Marktführerschaft näher kommen, heisst es in der entsprechenden Mitteilung zum Abschluss. Prebil schliesst nicht aus, dass seine Gruppe bereits im laufenden Jahr Mepha die Führungsposition streitig machen könnte. Das hänge aber von den Produkten ab, die Mepha bzw. Sandoz 2007 auf den Markt bringen werde, erklärte Prebil. Derzeit fallen in der Schweiz rund 38% des Marktes auf Mepha und weitere 34% auf Sandoz.
Wachstum von rund 50% über jenem des Marktes angestrebt
Prebil rechnet 2007 bei Sandoz Schweiz mit einem Umsatzwachstum, das deutlich über jenem des Generikamarktes (12-15%) liegt. Realistisch sei ein Wachstum von rund 50% über jenem des Marktes, also ein Plus von 18-20%, führte er vor den Medien aus.
Aussichten nicht durchwegs positiv
Doch die Aussichten auf das laufende Jahr sind nicht durchwegs positiv. Neue Mitbewerber wie Axapharm (eigene Produktlinie der Apotheker), Sanofi-Winthrop oder die beiden indischen Unternehmen Ranbaxy und Dr. Reddy’s hätten den Schweizer Markt entdeckt und würden nun eine Marktpräsenz errichten, heisst es. Prebil rechnet mit weiterem Preisdruck.
Weiter diversifizieren
Im Berichtsjahr hat Sandoz Schweiz knapp 60% des Umsatzes mit sechs Produkten generiert. Das Unternehmen will sich aber weiter diversifizieren und setzt dabei unter anderem auf das Segment der Biosimilars. Die Entwicklung dieser Produktekategorie sei anspruchsvoller als jene von ‹herkömmlichen› Generika, erklärte Prebil. Biosimilars werden in der EU und der Schweiz nicht als Nachahmermedikamente, sondern als ‹original-ähnliche› Produkte behandelt. Entsprechend sind die Anforderungen für eine Registrierung höher.
Vermehrt Spitalprodukte anbieten
Neben Biosimilars will Sandoz Schweiz vermehrt Spitalprodukte anbieten. Derzeit würden rund zwei Drittel des Umsatzes über Apotheken und knapp ein Drittel über selbstdispensierende Ärzte abgesetzt. Der Umsatzanteil von Spitalprodukten sei dagegen verschwindend klein, sagte der Geschäftsleiter. Gemäss Prebil ist der Aufwand, um ein Spitalprodukt zu vertreiben, wesentlich grösser als bei anderen, meist ‹einfacheren› Produkten. So sei beispielsweise der Informationsbedarf bei im Spital angewendeten Medikamenten über die Handhabung oder über mögliche Nebenwirkungen grösser. (awp/mc/gh)