Dies teilte der Konzern am Freitag mit. Zuvor hatte der im EuroStoxx-50 notierte weltgrösste Impfstoffe-Hersteller ein Plus von rund 10 Prozent in Aussicht gestellt. «Wir haben enorme Fortschritt bei der Weiterentwicklung von Sanofi-Aventis gemacht», sagte Konzernchef Chris Viehbacher. Unter dem Strich stieg der Gewinn vor Sonderposten bei konstanten Wechselkursen um 7,7 Prozent auf 2,229 Milliarden Euro. An der Börse legte die Aktie im frühen Handel leicht zu.
«Patent-Kliff» umschiffen
Der Pharmakonzern will seine Abhängigkeit von wenigen «Blockbustern» mit Milliardenumsatz reduzieren. «Die Wachstumstreiber der nächsten fünf Jahre werden unsere wichtigsten Diabetesprodukte wie Lantus, aber auch das Impfstoffe-Geschäft, die Schwellenländer, das Geschäft mit OTC-Produkten und neue Medikamente sein», sagte Viehbacher in einem internen Sanofi-Aventis-Interview. Für Sanofi-Aventis stellt sich die Frage, wie das so genannte «Patent-Kliff» umschifft werden kann: 2013 verlieren Bestseller wie das Krebsmittel Taxotere oder der Blutverdünner Plavix ihren Patentschutz und müssen sich dann der Konkurrenz billigere Generikaprodukte stellen.
Umsatz legt um 6,0 Prozent zu
Angetrieben vom Umsatz mit Kernprodukten wie dem Diabetesmittel Lantus kletterte der Umsatz um 6,0 Prozent auf 7,4 Milliarden Euro. Lantus erzielte im dritten Quartal 778 Millionen Euro (+21,7%) Umsatz. In den ersten neun Monaten erhöhten sich die Lantus-Umsätze um fast 25 Prozent auf 2,317 Milliarden Euro. Der Blutverdünner Plavix brachte im dritten Quartal 664 Millionen Euro ein (+4,1%).
A/H1N1-Impfstoffe: EU.Genehmigung steht noch aus
Steigende Umsätze verbuchte Sanofi-Aventis auch im Impfstoffe-Geschäft: Alleine im dritten Quartal sei der Umsatz um 4,8 Prozent auf 1,046 Milliarden Euro gestiegen. Im September hatte Sanofi-Pasteur mit den H1N1-Lieferungen in die USA begonnen. Im laufenden vierten Quartal erwartet der Konzern wegen eines Impfstoffs gegen die Schweinegrippe (A/H1N1) rund 500 Millionen Euro Umsatz. Sanofi-Aventis wartet derzeit noch auf grünes Licht von der Europäischen Zulassungsbehörde für zwei seiner Impfstoffe gegen die Schweinegrippe.
Generikageschäft wächst deutlich
Im Generikageschäft, das Sanofi-Aventis jüngst mit den Übernahmen von Zentiva, Kendrick und Medley ausgebaut hatte, wuchs der Umsatz deutlich auf 302 Millionen Euro. In Finanzkreisen wird den Franzosen – neben Teva und Mylan – ein Interesse an dem zweitgrössten deutschen Generika-Hersteller Ratiopharm nachgesagt. Erste Kaufangebote für Ratiopharm sollen bis zum 4. November eingehen. (awp/mc/ps/03)