Unter «Ausschluss besonders widriger Ereignisse» werde mit einem Anstieg des Gewinns pro Aktie vor Sonderposten und zu konstanten Wechselkursen von rund 9 Prozent gerechnet. Bis zum Nachmittag schlugen sich die Aktien von Sanofi-Aventis mit einem Kursplus von 2,30 Prozent auf 48,08 Euro besser als der EuroSTOXX-50.
Weiterhin ein durchwachsenes Bild
Die Zahlen zum dritten Quartal zeigten nach Ansicht von Börsianern wegen fehlender Neuzulassungen und mangelndem Patentschutz weiterhin ein durchwachsenes Bild. Positiv wurde jedoch die Anhebung des Ausblicks aufgenommen. Zwischen Juli und September habe sich der bereinigte Gewinn um 1,9 Prozent auf 1,888 Milliarden Euro erhöht, wie der Konzern am Freitag in Paris mitteilte. Das operative Ergebnis profitierte von der strikten Kostenkontrolle und stieg um 1,2 Prozent auf 2,640 Milliarden Euro (Prog.: 2,51). Der bereinigte Gewinn pro Anteilsschein erhöhte sich um 5,0 Prozent auf 1,47 Euro. Wegen der Währungseinflüsse ging der Umsatz dagegen auf berichteter Basis um 2,4 Prozent zurück. Auf vergleichbarer Basis berichtete Sanofi-Aventis indes über einen Umsatzanstieg von 5,5 Prozent auf 6,853 Milliarden Euro. Allein die Währungseffekte hätten den Umsatz um 5,7 Prozentpunkte gedrückt. Bei den bereinigten Zahlen wurde auch berücksichtigt, dass das Multiple-Sklerose- Medikament Copaxone in Nordamerika nicht mehr von Sanofi-Aventis vertrieben wird.
Deutlicher Zuwachs in den ersten neun Monaten
Besonders deutlich war der Zuwachs in den ersten neun Monaten im Impfstoffgeschäft, wo Sanofi-Aventis den Erlös um 9,8 Prozent auf 2,152 Milliarden Euro steigerte. Mit seinem umsatzstärksten Medikament, dem Gerinnungshemmer Lovenox, setzte Sanofi-Aventis in den ersten neun Monaten 1,989 Milliarden Euro um, ein Plus von 11,5 Prozent. Das Thrombosemittel Plavix verbuchte einen Umsatzanstieg von 10,8 Prozent auf 1,956 Milliarden Euro, während das Diabetesmittel Lantus beim Umsatz um 29,0 Prozent auf 1,745 Milliarden Euro zulegte. In Deutschland muss sich Plavix gegen eine billigere Generikaversion behaupten. Vor wenigen Tagen musste Sanofi-Aventis einen Rückschlag einstecken: Der Konzern musste die umstrittene Schlankheitspille Acomplia auf Druck der EU vom Markt nehmen, weil für Patienten die Gefahr von Depressionen besteht.
Zurück auf den Wachstumskurs
Der Deutsch-Kanadier Viehbacher und bisherige Nordamerika-Chef der Pharmasparte von GlaxoSmithKline soll Sanofi-Aventis besonders in den USA wieder auf Wachstumskurs bringen. Seinem Vorgänger und ehemaligen Ziehsohn von Verwaltungsrat-Chef Jean-Francois Dehecq, Le Fur, wird das Scheitern der Schlankheitspille Acomplia in den USA angelastet. Auch auf die Konkurrenz von Generikaherstellern für die beiden Blutverdünner Plavix und Lovenox wusste Le Fur nach Einschätzung von Experten keine überzeugende Antwort. (awp/mc/gh/27)