Die Aktie des aus der Übernahme von Aventis durch Sanofi 2004 hervorgegangenen Börsenschwergewichts erholte sich am Freitag in den ersten Handelsminuten von den kräftigen Vortagesverlusten und stieg um 0,59 Prozent auf 67,65 Euro. Am Donnerstag hatte das Papier um 5,67 Prozent auf 67,26 Euro nachgegeben.
Einspruch einlegen
Das Unternehmen teilte mit, Einspruch gegen das Urteil einlegen zu wollen und für den Schutz seines Lovenox-Patents zu kämpfen. Ein Sprecher lehnte jedoch ab, mögliche Verluste durch die zu erwartete Konkurrenz der Generika-Hersteller zu beziffern. Allein im ersten Quartal 2005 hatte das umsatzstärkste Medikament ein Erlösplus von 18,2 Prozent auf 500 Millionen Euro erzielt. Ungemach droht den Franzosen auch beim Blutverdünner Plavix, den Sanofi in die Pharma-Ehe eingebracht hatte. Hier muss sich der Konzern ebenfalls vor Gericht gegen Angriffe von Generika-Herstellern wehren.
Analysten stufen ab
Die Analysten von JP Morgan stuften das Papier nach der Gerichtsentscheidung von «Overweight» auf «Neutral» ab und bestätigten das Kursziel mit 72 Euro. Nomura senkte die Einstufung von «Buy» auf «Neutral». «Das frühe Urteil ist eine Überraschung für uns und wahrscheinlich auch für das Unternehmen», hieß es bei Nomura. Thomas Brenning von der Helaba sagte: «Die Entscheidung dürfte heute noch einmal die Stimmung für Pharmawerte belasten.» Allerdings sei es wegen der Komplexität des Herstellungsprozesses ziemlich schwer, ein Generikum zu Lovenox zu produzieren, so Brenning. UBS erhöhte die Einschätzung zu Sanofi von «Neutral» auf «Buy».
Grosser Verlust erwartet
Aventis hatte, noch vor seiner Übernahme durch Sanofi, bereits 2003 seine Konkurrenten Amphastar und Teva Pharmaceuticals vor Gericht gebracht, um ihnen den Verkauf von wirkungsgleichen Lovenox-Kopien in den USA zu verbieten. Ein Urteil war aber erst Ende des Jahres erwartet worden, sagten Branchenbeobachter. Das Patent sei eigentlich noch bis zum Februar 2012 gültig gewesen und somit drohe Sanofi-Aventis ein großer Verlust. (awp/mc/as)